Schnee ab Freitag

04.12.2012 erstellt von Frank Abel

Rodeln zum zweiten Advent? Ein Tief am Freitag könnte für einiges an Neuschnee sorgen.

Momentan pendeln wir immer wieder zwischen Minus- und Plusgraden hin und her. Fällt dann Schnee, so taut er in vielen Regionen tagsüber wieder weg. Viele Erwachsene und vor allem Kinder fragen demnach, wann denn mal mit mehr Schnee zu rechnen ist. In dieser Woche ist dabei vor allem der Freitag interessant.

Aber auch bis dahin gibt es einige Regionen, in denen Schnee zumindest zeitweise auch in tiefen Lagen für Rodeln zu gebrauchen ist. Sicher vor dem Tauen ist man aber nur ab den höheren Mittelgebirgslagen, die Schneefallgrenze steigt am heutigen Dienstag immerhin auf bis zu 500 Meter. 

Doch nach Durchzug von Tief "Johanna" kann sich zur Wochenmitte und in Richtung Nikolaus die Kaltluft aus Skandinavien durchsetzen. Dies wird in der Südosthälfte zu Nikolaus vielerorts Dauerfrost bedeuten, und wie man in der Wetterkarte für Donnerstag auch sehen kann, bekommen wir es dort auch mit Schneeschauern zu tun, während im Norden zeitweise auch die Sonne scheinen kann.

Interessant wird es in der Nacht zu Freitag. Denn aus dem Kaltluftvorstoß entsteht ein neues Tief, das von der Nordsee her über Deutschland südostwärts ziehen wird. In der folgenden Animation sehen wir, wie es bei Durchzug etwas mildere Meeresluft heranbringt, während sich vorher und auch nachfolgend die kältere "Frostluft" etabliert.

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Man kann sich leicht vorstellen, dass dieses Tief verbreitet Niederschläge bedeuten wird. Diese fallen dann auch meist als Schnee. Nur in unmittelbarer Nähe des Tiefs und damit zur etwas milderen Luft steigt die Schneefallgrenze im Westen Deutschlands zeitweise an, sodass dann auch in tiefen Lagen Schneeregen oder Regen möglich wird (Abb. 2 und 3). Diese Milderung ist jedoch sehr vorübergehend.

Schnee - und Sturmböen?
Neben der Unsicherheit in Sachen Zugbahn kommt die Frage, wie intensiv dieses recht kleinräumige Tief werden wird. Es gibt zunehmend Hinweise darauf, dass neben recht intensiven Schneefällen im Westen und Südwesten Deutschlands auch stürmische Böen oder gar Sturmböen in tiefen Lagen möglich sind (Abb. 4), in den westlichen Mittelgebirgslagen kämen dann  Schneeverwehungen hinzu mit möglichen Windspitzen über 100 km/h. Dementsprechend sollten sich insbesondere Autofahrer, die durch westliche Mittelgebirge fahren möchten, vorher die Unwetterwarnungen ansehen.

Unsere Prognose der 6-stündigen Neuschneesummen für Freitag und Samstag aus heutiger Sicht sind in Abb. 5 und 6 zusammengefasst. Diese bleiben natürlich nicht vollständig liegen, insbesondere nicht in den tiefen Lagen in Westdeutschland. Wir sehen aber, dass wir mit Ausnahme des Nordostens alle auf Schnee hoffen dürfen - oder damit rechnen müssen.