Sturmtief 'Olivia' bringt Schnee, Regen und Wind nach Deutschland. In Höhenlagen aufgepasst!
Wie in den vergangenen Tagen bereits häufiger berichtet, ist die Wetterumstellung von "frostig und trocken" hin zu "Normaltemperaturen und unbeständig" in vollem Gange. Dabei zieht ab kommender Nacht ein Sturmtief vorüber, das vor allem für die Höhenlagen Unwettergefahr mit sich bringt.
###YOUTUBE###Dieses Tief mit dem Namen Olivia entwickelt sich derzeit über dem Nordmeer. Es wird dabei im Laufe des heutigen Tages über Fennoskandien ziehen und in der Nacht am Finnischen Meerbusen ankommen. Danach zieht es an der Ostflanke des kräftigen Hochs über dem Ostatlantik voraussichtlich über Polen (Abb. 2) südwärts.
Wie an der Drängung der Isobaren, also der Linien gleichen Luftdrucks in Abb. 2 zu sehen ist, ergeben sich zwischen Hoch und Tief dabei große Druckunterschiede, gleichbedeutend mit kräftigem Wind.
Schnee und Regen
Doch der Wind wird zunächst nur allmählich und gleichmäßig zunehmen. Die Warmfront von "Olivia" erreicht am heutigen Nachmittag den Nordwesten Deutschlands, wobei sich dort der Regen verstärken wird, auf den kalten Böden herrscht dabei nach wie vor stellenweise Gefahr von Glatteis.
Auf dem Weg nach Osten und Süden in die Nacht zum Mittwoch hinein fallen die Niederschläge dann zunächst meist als Schnee, wobei die Schneefallgrenze im Laufe der Nacht in der Westhälfte allmählich ansteigt. Im Osten und Süden überwiegt bis zum Morgen die Schneephase.
Schnee und Orkanböen in Höhenlagen
Durch die nördliche Anströmung kommt es dabei vor allem im Nordstau der Gebirge zu ergiebigem Schneefall. Im Harz und Erzgebirge sind um 10 cm Neuschnee in 12 Stunden möglich, im Schwarzwald und im Alpenvorland bis in die Nacht zum Donnerstag hinein auch teils deutlich über 15 cm pro 6-Stunden-Intervall (Abb. 3).
Wie an Abb. 4 zu sehen, frischt gleichzeitig der Nordwest- bis Westwind auf, wobei es im Flachland zu stürmischen Böen, an den Küsten zu Sturmböen und in höheren, exponierten Berglagen sogar zu Orkanböen kommen kann. Wir sehen exemplarisch in den Abb. 5 unsere WeatherPro-Darstellung für den Fichtelberg (Erzgebirge) und in Abb. 6 für den Brocken (Harz) mit prognostizierten Windspitzen über 120 km/h, also volle Orkanstärke.
Fahrten in höheren Lagen vermeiden
Wer nicht muss, der sollte daher in der kommenden Nacht die höheren Lagen der nördlichen Mittelgebirge sowie am Mittwoch ganztägig die Alpenregion meiden. Durch teils kräftige Schneefälle und dem gleichzeitig kräftigen Wind sind starke Sichtbehinderungen zu erwarten. Zudem kommt es zu erheblichen Schneeverwehungen, sodass einige Straßen unpassierbar werden können.
Sollten Fahrten in Höhenlagen unvermeidbar sein, so empfehlen wir dringend, sich die Unwetterwarnungen für die betreffenden Regionen anzusehen. Die Gefahr von Schnee und Schneeverwehungen besteht für die Höhenlagen im Südosten Deutschlands noch bis zum Donnerstagnachmittag.