Kurze Hitzewelle

24.06.2011 erstellt von Frank Abel

Zu Beginn der nächsten Woche starten wir mit Hitze, danach folgt wieder die kräftige Abkühlung

Die erste durchgreifende Hitzewelle dieses Sommers ist auf dem Weg. Nach einem bereits sommerlichen Sonntag im Südwesten sind am Montag in Deutschland Höchstwerte über 30, am Dienstag sogar über 35°C möglich.

Vorbereitung ab Sonntag
Dabei sieht es bei den Temperaturen momentan noch ganz anders aus. Mit Höchsttemperaturen von meist unter 20°C am heutigen Tag liegen wir meist 2 bis 4 Grad unter den für diese Zeit üblichen Werten (das mittlere Maximum für Juni liegt bei rund 19°C an den Küsten und 23°C im Oberrheingraben).

Doch wie wir bereits gestern in der MeteoShow gezeigt haben, beruhigt sich das Wetter, und nach letzten Ausläufern des Tiefs "Gunnar" macht sich von Südwesten her Hoch Gertraud bemerkbar. Im Südwesten setzt sich dabei bereits Samstag und Sonntag zunehmend die Sonne durch, während im Norden noch dichte Bewölkung herrscht.

Blick auf den Atlantik
Für die Temperaturentwicklung sind jedoch vor allem die Vorgänge über dem Atlantik wichtig. Denn auf der Rückseite von Tief "Harry", das vom mittleren Nordatlantik bis zum morgen Samstag vor die Küste Schottlands zieht, kann kühlere polare Luft sehr, sehr weit nach Süden vorankommen. Quasi als Ausgleichsbewegung für diesen nach Süden gerichteten Kaltluftvorstoß gelangt sehr warme subtropische Luft von Südwesteuropa her nach Norden (Abb. 2).

In einigem Abstand von diesem Kaltluftvorstoß im Bereich des so genannten Rückens sinkt dabei die Luft ab, Hoch "Gertraud" verstärkt sich so über Mitteleuropa, und es herrscht zu Beginn der neuen Woche deutschlandweit sonniges Hochdruckwetter. Im Westen können durch die rasche Erwärmung allerdings örtliche Hitzegewitter entstehen, die auch kräftig ausfallen können.

Dienstag Höhepunkt der Hitze
So wird die Temperatur im Westen Deutschlands, allen voran im Oberrheingraben, schon vielfach die 30°C-Marke übersteigen. Am Dienstag rückt dann eine Kaltfront auf den Westen Deutschlands zu, zuvor jedoch bekommen wir den maximalen Hitzeschub mit Höchsttemperaturen von meist über 30°C, gebietsweise auch über 35°C (Abb. 3), örtlich sind bis zu 37°C denkbar, nach Durchzug der Front geht es jedoch rapide abwärts, schon zwei Tage  später, am Donnerstag, 30.06.11, wird es dann nur noch hier und da für Maxima von 20°C reichen (Abb. 4).

Die genaue Höchsttemperatur hängt davon ab, wie schnell sich auch im Vorfeld des Tiefausläufers Gewitter bilden. Bei dieser Wetterlage (Abb. 5 und 6) muss dabei auch wieder mit Unwettern gerechnet werden. Wo diese genau auftreten werden und wie intensiv sie sind, kann jedoch nur aus zeitlich unmittelbarer Nähe befriedigend genau eingeschätzt werden. Die Vorhersagemodelle berechnen dabei jedenfalls im Westen Deutschlands viel bis sehr viel Energie, die für schwere Gewitter bereit steht (Abb. 7 und 8).

Fazit: Hitzephase genießen, aber schonend
So kann man also allen, die zeitlich dazu in der Lage sind, nur raten, diese zunächst sehr kurze Hochsommerphase auszunutzen. Bei derart extremen Temperaturschwankungen sollten natürlich insbesondere kreislaufgeschwächte Personen darauf achten, sich zu schonen und die Tageshitze wo es geht zu meiden. Für Tipps bei großer Hitze empfehlen wir unsere entsprechende News Vorsicht Hitze!