Hurrikan DORIAN

Der Sturm ist in aller Munde, aber was ist ein Hurrikan überhaupt und wie entsteht er?

Tropische Wirbelstürme

Ein tropischer Wirbelsturm, oder auch Hurrikan/Taifun/Zyklon/Bagyo/Willy-Willy ist ein in den tropischen Klimaten entstehendes Tiefdruckgebiet. Jedes Jahr treten weltweit etwa 30 bis 100 tropische Wirbelstürme auf. Je nach Entstehungsort erfolgt die Bezeichnung der Stürme. In der Karibik, dem Atlantik und Nordostpazifik, in der Nähe des Nordamerikanischen Kontinents nennt man sie „Hurrikan“, im indonesischen Raum bezeichnet man sie meist als „Taifune“, im Philippinischen Sprachgebrauch werden sie auch „Bagyo“ genannt. Im Indischen Ozean und Südpazifischen Raum hingegen heißen sie „Zyklone“, während in Australien auch die traditionelle Bezeichnung „Willy-Willy“ geläufig ist.

Entstehungsverlauf


Entstehungsvoraussetzung sind Wassertemperaturen um 26 Grad oder höher, feuchtwarme Luftschichten, sowie eine labile Luftschichtung und geringe Windscherung. Umso wärmer die Wassertemperaturen im Entstehungsgebiet sind, desto mehr Energie steht einem Wirbelsturm im Lebenszyklus zur Verfügung. Die Luftmassen werden bei der Entstehung ins Zentrum des Wirbelsturms gesogen und steigen spiralförmig rotierend um das Auge wieder auf. Mit steigender Höhe kühlen sich die sehr feuchten Luftmassen ab und übersättigen daher, in der Folge kommt es zur Kondensation und Bildung von großen Wolkentürmen. Direkt um das Auge liegt eine Zone mit sehr mächtigen Wolkentürmen und den höchsten Windgeschwindigkeiten, die sogenannte Eyewall. Die sich so gebildeten Wolken erzeugen konvektive Niederschlagsbänder mit extrem hohen örtlichen Niederschlägen und extremen Windgeschwindigkeiten.

Hurrikan DORIAN

Hurrikan „Dorian“ beispielsweise erreichte Regenmengen von bis zu 1000 l/m² und Windgeschwindigkeiten mit Böen bis zu 350 km/h!

Entstanden ist der tropische Sturm etwa 1500 km östlich von Barbados auf dem offenen atlantischen Ozean und zog innerhalb von 4 Tagen über die kleinen Antillen bis Puerto Rico. Im weiteren Verlauf wurde er am 29.08.2019 als Hurrikan der Kategorie 1 eingestuft und zog 4 Tage im Osten auf offenem Meer weiter Richtung Nord-Nordwest. Innerhalb dieser Zeit entwickelte sich Dorian, angetrieben durch die warmen Wassermassen, zu einem Hurrikan der Kategorie 4. Kurze Zeit bevor er am 02.09.2019 die Bahamas getroffen hat, wurde er in die Kategorie 5 hochgestuft und richtete in den folgenden Tagen aufgrund von einer sehr langsamen Zuggeschwindigkeit von minimal 1 km/h unglaubliche Schäden an. Landstriche wurden überflutet, Häuser und Kleinstädte wurden durch die schiere Gewalt der Natur zerstört.

Nachdem DORIAN die Bahamas getroffen hat, schwächte er sich relativ schnell ab und zog zunächst als Kategorie 2 Hurrikan vor der Ostküste Floridas entlang bis auf Höhe von Charleston in South Carolina, wobei er in den letzten 10 Stunden wieder auf Kategorie 3 mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 185 km/h und Niederschlägen bis 400 l/m² in 12 Stunden hochgestuft wurde.

Auf der weiteren Zugbahn soll DORIAN entlang der US-Ostküste Richtung Neufundland als Hurrikan ziehen. Ab Neufundland wird erwartet, dass sich der Hurrikan zu einem Tropischen Sturm abschwächt und zieht entlang der Südspitze Grönlands als außertropische Tiefdruckgebiet „EX-Dorian“ in Richtung europäisches Festland.

Die Hurrikan-Saison im globalen Kontext

Auch außerhalb von der USA können sich auch andere Wirbelstürme entwickeln. Im Moment zieht unter anderem östlich von Taiwan der Taifun LINGLING mit der Kategorie 4 und Windgeschwindigkeiten von bis zu 209 km/h in Richtung der koreanischen Halbinsel.

Im Moment ist die Hurrikan-Saison mit 7 aktiven tropischen Systemen und 3 Störungen noch im vollen Gange, sodass sich in den nächsten Wochen noch weitere tropische Wirbelstürme entwickeln könnten.