Wechselhaftes und zugleich normales Sommerwetter?

Gemäßigtes Temperaturniveau und leicht unbeständiges Wetter. Nicht ungewöhnlich, eher normal für mitteleuropäische Verhältnisse.

Nach zwei markanten Hitzewellen und einigen Tagen mit großer Schwüle hat sich das Wetter halbwegs normalisiert. Rasch werden die Stimmen lauter, ob der Sommer nun sein Pulver verschossen hat?

Unter idealem Sommer stellen sich viele Menschen sonniges, meist trockenes und warmes bis heißes Wetter vor. Solche Sommer gibt es durchaus, wie das letzte Jahr eindrucksvoll zeigte. Auch in diesem Sommer haben wir Schönwetterphasen erlebt. Diese sind durch stabile Hochdrucklagen geprägt, bei denen sich die relativ trockene Luft von Tag zu Tag erwärmt. Solche Phasen können über mehrere Wochen anhalten, aber auch mit extremer Dürre und Hitzestress einhergehen. Blickt man auf die Sommer der letzten hundert Jahre zurück, so ist dies in Deutschland eher die Ausnahme.

Momentan und in den kommenden Tagen sorgt der Wechsel von Hoch- und Tiefdruckeinfluss für abwechslungsreiches Wetter auf gemäßigtem bis warmem Temperaturniveau. Dabei sind die Hochdruckphasen meist nur von kurzer Dauer und werden regelmäßig von Tiefdruckeinfluss abgelöst. Ziehen die zum Tief gehörenden Schauer und Gewitter nur langsam, kann örtlich die sonst übliche Monatsmenge in wenigen Stunden vom Himmel fallen. Innerhalb der feuchten Luftmassen ist dies im Sommerhalbjahr schnell möglich. Allerdings handelt es sich dabei in der Regel um Einzelentwicklungen und nicht um Flächenereignisse.

Ist das Tief abgezogen, weht trockenere und kühlere Luft heran, die sich in der Folge unter Zwischenhocheinfluss langsam erwärmt. Auf der Vorderseite des nächsten (über dem Atlantik bereitstehenden) Tiefs kann es vorübergehend auch mal sehr warm bis heiß werden, bevor mit Schauern und Gewittern der nächste Luftmassenwechsel erfolgt und auf der Rückseite kühlere Luft heranweht bzw. das Spiel wieder von vorne beginnt.

Mit Blick auf die kommenden Tage ist das eben angesprochene wechselhafte Wetter zu erwarten, doch entspricht selbiges im Großen und Ganzen dem Wetter, welches in Mitteleuropa zur Sommerzeit typisch ist. Anfang August liegt das durchschnittliche Temperaturmaximum zwischen 20 Grad auf Sylt und 25 Grad in der Region Mittlerer Oberrhein. Zur Temperaturentwicklung: Vor allem im Südwesten sind in den nächsten Tagen durchaus Höchstwerte im Bereich der 30-Grad-Marke möglich, demgegenüber stehen 20 bis 24 Grad an Nord- und Ostsee.

Fazit: Eine stabile bzw. dauerhafte Hochdrucklage einhergehend mit Trockenheit und extremer Hitze ist in den nächsten 7 bis 10 Tagen nahezu ausgeschlossen. Auf der anderen Seite scheint eine deutlich zu kühle und verregnete Zeit ebenso unwahrscheinlich. Es geht eher durchschnittlich bzw. leicht zu warm und vom Wetterablauf her der Jahreszeit entsprechend weiter.