Juni 2019 - ein Rückblick

Der erste Sommermonat geht mit mehreren Rekorden in die Wetterarchive ein. Am gestrigen Sonntag wurde mit 39,6 Grad in Bernburg der Allzeitrekord übertroffen.

Was der Wonnemonat Mai zu wechselhaft und zu kühl war, holte der Juni gleich wieder mehrfach raus. Der erste Sommermonat im Jahr konnte gleich in mehrfacher Hinsicht auftrumpfen, er stellte neue Rekorde in Sachen Sonnenschein und Mitteltemperatur auf. Der alte Temperaturrekord von 1947 wurde um mehr als 1 Grad übertroffen.

 

Wärmster Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnungen

Der Juni verlief durchweg sommerlich bis hochsommerlich und erreichte somit eine Mitteltemperatur von fast 20 Grad. Diese liegt 4,4 Grad über dem Normalwert der Klimareferenzperiode von 1961 bis 1990, zum Zeitraum 1981 bis 2000 liegt die positive Abweichung bei immer noch 4,0 Grad. Damit übertrifft der Juni 2019 den bisherigen Rekordmonat aus dem Jahr 2003, der den meisten noch als "Jahrhundertsommer" in Erinnerung geblieben sein dürfte. Besonders warm war es im Osten, in Berlin, Brandenburg und Sachsen, lokal betrug hier die Abweichung im Juni 6 Grad. Als Beispiel schauen wir auf die Wetterstation Potsdam, die seit 1893 Wetter aufzeichnet, dort lag die Mitteltemperatur im Juni 2019 bei 22,5 Grad, somit wurde der alte Rekord aus dem Jahr 1917 gleich um mehr als 2 Grad übertroffen (Zur Einordnung, dieser Wert entspricht etwa einer Mitteltemperatur auf den Balearen). Aber nicht nur in Sachen Mitteltemperatur wurden Rekorde geknackt, sondern auch die Extremtemperatur. Mit 39,6 Grad in Bernburg wurde es am letzten Junitag so heiß wie noch nie seit Beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen.

 

Toptemperaturen im Juni:

39,6 Grad in Bernburg/Saale (DWD-Station, 30.6.)

39,3 Grad in Guteborn/Lausitz (MG-Wetterstation, 26.6.)

39,3 Grad in Bad Kreuznach (DWD-Station, 30.6.)

39,3 Grad in Frankfurt (DWD-Station, 30.6.)

39,2 Grad in Guben (MG-Wetterstation, 26.6.)

39,2 Grad in Halle-Trotha (MG-Wetterstation, 30.6.)

39,0 Grad in Dillenburg (DWD-Station, 30.6.)

 

Aber auch Frost war in dem Monat noch ein Thema. So sank die Temperatur in der Nacht zum 9. Juni in Marienberg-Kühnhaide auf -1,4 Grad, aber auch in der Nacht zum 29.6. ging es in dem Erzgebirgsort leicht unter den Gefrierpunkt.

 

Durch Hochdruckeinfluss viel Sonnenschein und kaum Regen

Der Juni zeichnete sich durch viel Hochdruckeinfluss aus, somit konnten deutschlandweit mehr als 300 Sonnenstunden verzeichnet werden, auch das ist neuer Rekord (seit 1951). Allerdings kam es so auch zu wenig Niederschlag, verbreitet fehlt Regen, am trockensten war es im Rheinland und auch in der Pfalz, wo nur knapp die Hälfte des sonst üblichen Niederschlags fiel. Im Nordosten zeigt die Statistik zwar fast 140 Prozent Regen, allerdings fiel dieser an nur zwei Tagen bei Gewitterschauern und somit ist auch dort Trockenheit ein Thema.