Der Mai – ein Wonnemonat?
Wieso, weshalb und warum spricht man eigentlich vom Wonnemonat? Für die Erklärung müssen wir uns weit, sehr weit in die Vergangenheit begeben.
Der Ursprung geht sehr wahrscheinlich auf die altdeutsche Sprache in der Zeit des 8. bis 11. Jahrhunderts zurück. Damals sprach man vom „winnimanod“, dem Weidemonat. Es war Zeit, dass Vieh auf die Weide zu treiben - „winni“ hieß Weideplatz. Doch die Sprache wandelt sich und so wurde bereits während der Zeit des Althochdeutschen ein Wechsel von „winni“ zu „wunni“ vollzogen. Wunni bedeutete Genuss und Freude, später als Wonne bekannt. Kurz und knapp: Die Menschen waren damals froh, dass das Vieh wieder auf die Weiden konnte, die Frostgefahr abnahm, es wärmer wurde und saftiges Grün die Augen verwöhnte. Ein direkter Bezug zum tatsächlichen Wetter wird dabei nicht hergestellt. Es kann also auch über mehrere Tage hinweg regnerisch, windig oder bedeckt gewesen sein.
Zurück zur jüngeren Vergangeheit
Doch entfernen wir uns jetzt vom Mittelalter und erinnern uns zurück an den Mai 2018. Diesen kann man aus Sicht des modernen Menschen durchaus als Wonnemonat bezeichnen. Der Monat war vier Grad zu warm und brachte überdurchschnittlich viel Sonne. Zum Leid vieler Landwirte fiel im gesamten Nordosten und in Teilen des Südostens Deutschlands aber kaum Regen.
Zwar kann sich der Mai durchaus von einer sommerlichen Seite zeigen, doch sind entsprechende Wetterphänomene aus dem Sommer, beispielsweise starke Gewitter, keine Seltenheit. Diese können recht viel Regen bringen! Der Mai ist durchaus auch als Gewitter- oder Regenmonat bekannt. So fielen beispielsweise die Maimonate 2014, 2013 und 2010 im Deutschlandmittel zu nass aus, inklusive deutlich unterdurchschnittlicher Sonnenscheindauer. Doch was bedeutet über- bzw. unterdurchschnittlich?
Auf das gesamte Land bezogen liegt der Temperaturdurchschnitt im Mai statistisch bei 12,1 Grad, dabei fallen im Mittel rund 71 Liter Regen pro Quadratmeter. Die Sonne zeigt sich im Schnitt 196 Stunden.
Und wie sieht es in diesem Jahr aus?
Blickt man auf die ersten Tage im Mai 2019, so stellt sich ab Freitag, den 03.05.2019 ein Abwärtstrend ein. Im Bereich einer ausgedehnten Tiefdruckzone überwiegt wechselhaftes Wetter, wobei es vom Wochenende bis Dienstag sehr kühl sein wird. Entsprechende Niederschläge fallen im Bergland durchaus mal bis in mittlere Lagen und teils auch im Alpenvorland als Schnee. Bei Aufklaren und allgemein im höheren Bergland droht Nachtfrost. Zum Mittwoch soll sich nach aktuellem Stand langsame Milderung einstellen. Eine stabile Hochdrucklage ist bis Monatsmitte jedoch nicht in Sicht.