Der Murmeltiertag 2019

Wussten Sie, dass der Murmeltiertag aus dem Film "Und täglich grüßt das Murmeltier" deutsche Wurzeln hat? Wir blicken auf die Hintergründe:

Das Wetter ist nur bedingt berechenbar, und ob ein Murmeltier da helfen kann, sei an dieser Stelle jedem selbst überlassen. An jedem 2. Februar grüßt das Murmeltier Phil in dem kleinen Städtchen Punxsutawney, Philadelphia. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich dieser Tag zu einem Großereignis entwickelt. Das Murmeltier (Punxsutawney Phil) wird vor Tausenden Zuschauern gefragt, ob es seinen Schatten sieht. Sieht es seinen Schatten, wird es noch sechs Wochen Winter geben, ansonsten setzt schon bald der Frühling ein.

Seit 1887 gibt es diese Tradition in Punxsutawney, und spätestens nach dem Kino-Hit „Und täglich grüßt das Murmeltier“ ist die Kleinstadt weltberühmt. Mehr als 20.000 Menschen kommen jedes Jahr in den „Gobbler's Knob“, ein kleines Waldstück, das nur wenige Kilometer außerhalb der Stadt Punxsutawney liegt. Die spannende Frage wird stets gegen 7:25 Uhr Ortszeit (13:25 Uhr unserer Zeit) gestellt. Mehr Informationen gibt es unter http://www.groundhog.org

Was hat der Murmeltiertag mit Deutschland zu tun?

Was nur wenige wissen, der Murmeltiertag geht auf deutsche Einwanderer zurück. Diese kannten die Bauernregel zum Lichtmesstag am 2. Februar: Ist's an Lichtmess hell und rein, wird's ein langer Winter sein. Unsere Vorfahren nutzten damals den Igel als Orakel. Da diese Tiere in Philadelphia nicht beheimatet sind, wurden ab Ende des 19. Jahrhunderts Murmeltiere eingesetzt, welche seither für die Vorhersage „zuständig“ ist.

Wie gut ist die Bauernregel?

Prof. Horst Malberg, ehemaliger Direktor des Instituts für Meteorologie der Freien Universität Berlin, hat zahlreiche Bauernregeln auf ihre Plausibilität in seinem Buch „Bauernregeln aus meteorologischer Sicht“ untersucht, unter anderem auch die Lichtmess-Regel - Mit folgendem Resultat: Ist es an Lichtmess überdurchschnittlich sonnig, so zeigt die Vergangenheit, dass der Februar zu 60% und Februar und März zusammen zu 67% überdurchschnittlich viele Frosttage haben. Dies entspricht immerhin einer Trefferquote von zwei Dritteln.

Auf Deutschland kann man die Lichtmess-Regel an diesem Wochenende nur bedingt anwenden, denn die Sonne zeigt sich im Umfeld von Tief PIRMIN nur sporadisch, teils gar nicht. In der Summe ist eine unterdurchschnittliche Sonnenscheindauer zu erwarten. Freundlicher sieht es zumindest am Sonntag im Nordwesten aus. Also gibt es einen frühen Frühling? Zunächst deuten die Modelle mit Blick auf den späten Verlauf der kommenden Woche Tiefdruckeinfluss vom Atlantik an. Westliche Strömungsmuster lassen auf wechselhaftes, verhältnismäßig mildes Wetter schließen. Ob diese Milderung nachhaltig ist, kann noch nicht final beantwortet werden.