Waldbrand bei Berlin

Seit Donnerstag wütet knapp 50 km südwestlich von Berlin ein riesiger Waldbrand. Trockenheit und auflebende Winde bringen keine Entspannung.

Etwa 400 Hektar groß ist der Waldbrand bei Treuenbrietzen im Landkreis Potsdam-Mittelmark. Die extreme Trockenheit der letzten Monate erschwert die Löschung der Feuer, zudem frischt der Wind heute wieder auf und somit können Rauchschwaden bis nach Berlin ziehen. 

Waldbrand zwischen Treuenbrietzen und Jüterbog

Waldbrände gab es in diesem Sommer schon häufiger, fast 400 waren es in Brandenburg, doch seit Donnerstagabend brennt es im Landkreis Potsdam Mittelmark auf mehreren Hektaren und Brandenburg erlebt den schlimmsten Waldbrand seit Jahren. Auf einer Fläche so groß wie 400 Fussballfeldern wüten die Flammen zwischen Treuenbrietzen und Jüterbog, die Ortschaften Frohnsdorf, Klausdorf und Tiefenbrunnen mussten evakuiert werden, die Bundesstraße 102 und die Landstraße 812 sind gesperrt. Die Rauchschwaden zogen am Freitag bis in die Hauptstadt, teilsweise auch in den Barmin, bis dahin beträgt die Entfernung fast 70 bis 80 km. Zwar konnten die Feuerwehren die Brände bei Frohnsdorf eindämmen und die Bewohner zurück in ihre Häuser, doch die anderen zwei Brandherde konnten sich nicht unter Kontrolle gebracht werden. Zudem erschweren der trockene Boden, der auflebende Wind sowie Muntionsreste im Boden die Löscharbeiten. 

Kein flächiger Landregen in Sicht

Die Brände knapp 50 km südwestlich von Berlin sind die größten im Land Brandenburg seit vielen Jahrzehnten. Vor allem die extrem warme bis heiße und sehr trockene Witterung der letzten Monate haben bereits für mehr Waldbrände in ganz Deutschland gesorgt, als in "normalen" Sommern. In Brandenburg kommt erschwerend hinzu, dass es sehr viele Kiefernwälder auf sandigen Böden gibt. Diese Böden trocknen schneller aus, als bei Mischwäldern. Um die Brände eindämmen zu können, bräuchte es jetzt flächigen und anhaltenden Landregen sowie sehr schwache Winde, beides ist aber leider nicht in Sicht, so dass die Löscharbeiten wohl noch eine Weile andauern werden. Der Wind frischt im Tagesverlauf auf, er weht heute im Mittel mäßig (Windstärke 4) aus südwestlicher Richtung, dieses würde bedeuten, dass auch wieder Rauchschwaden nach Berlin reinziehen können. Auch für morgen werden mäßige Winde erwartet, allerdings dreht er auf westliche Richtungen, so dass der Rauch evtl. knapp südlich von Berlin bleiben könnte.

Der Sommer 2018 zeichnete sich in Brandenburg durch sehr wenig Niederschlag und langanhaltende Sommerwärme sowie Hitze aus. An der nahegelegenden Station Potsdam wurden in diesem Jahr bereits 80 Sommertage (Höchstwerte über 25,0 Grad), davon 32 heiße Tage (Höchstwerte über 30,0 Grad) gemessen, zudem fiel im ganzen Jahr 2018 bisher nur 256 Liter Regen auf dem Quadratmeter (die durchschnittliche Jahresmenge beträgt in Postdam rund 560 Liter pro Quadratmeter).