Der Atlantik grüßt

Auch wenn die extreme Hitze vorbei ist, sind die Tage mit Höchstwerten um oder über 30 Grad noch nicht gezählt.

An Nord- und Ostsee wird es sicherlich einige Menschen geben, die sich derzeit verwundert die Augen reiben. Wolken, Wind, Regenschauer und Temperaturen im Normalbereich oder darunter. Was ist denn da los? Sicherlich treffen diese Punkte nicht auf alle Regionen Deutschlands zu, doch hat sich etwas getan bzw. es tut sich was in der Wetterküche.

Blockierungslage beendet?

Seit Mitte April war Deutschland größtenteils abgekoppelt vom Atlantik. Hoher Luftdruck dominierte, während Tiefdruckgebiete Ausweichrouten nehmen mussten. In der Folge gelangte warme bis heiße Luft nicht nur nach Deutschland, sondern in mehreren Schüben bis in den Norden von Skandinavien. Da es an nennenswerter Luftbewegung mangelte, konnte die Luft nicht ausgetauscht werden und erwärmte sich vor Ort weiter.

Einen ersten Gruß vom Atlantik bekommt an diesem Wochenende der Norden Deutschlands. Als Begleiterscheinung sind lebhafter Wind, ein Mix aus Sonne, Wolken und Regenschauern sowie frische Nächte zu erwarten. So fühlt es sich an, wenn man sich in einer eher zyklonal geprägten Westlage befindet.

Leicht wechselhaftes Sommerwetter

Insgesamt deutet sich mit Blick auf die kommenden Tage leicht wechselhaftes Sommerwetter an: Warm, teils heiß und trocken und schon am nächsten Tag windig mit Schauern. In Bezug auf den Wetterablauf und das zu erwartende Temperaturniveau steht und fällt alles mit der genauen Positionierung der Druckgebilde.

Wie schnell das gehen kann, wird man schon an diesem Sonntag sehen, da in weiten Teilen Deutschlands ein ausgedehntes Bodenhoch für eine Wetterberuhigung sorgen wird. Zuvor ist abseits der Küsten eine frische Nacht zu erwarten, ebenfalls eine Besonderheit im Vergleich zu den oft tropischen Nächten der letzten Wochen. Das nächste Tief folgt dann schon zum Montag und Dienstag.

Ausblick

Die heißen Tage sind noch nicht vorbei. Auch wenn atlantische Tiefdruckgebiete nun mehr Einfluss auf unser Wetter nehmen, ist das letzte Wort in puncto Sommer noch längst nicht gesprochen. In manchen Langfristberechnungen wird sogar eine Rückkehr zu alten Mustern zur letzten Monatsdekade angedeutet, auch wenn das momentan eher die Außenseiterlösung darstellt. Man darf gespannt sein und sieht man sich die nächsten 10 Tage genauer an, so wird von den Modellen der Tiefdruckeinfluss im Norden und Nordwesten höher gewichtet als im Süden und Südosten Deutschlands. Auf der Vorderseite der Tiefs kann vorübergehend auch sehr warme bis heiße Luft nach Deutschland gelangen.