Übergangsmonat April

Schnee bis in tiefe Lagen, niedrige Temperaturen und Glätte. Auf der anderen Seite Höchstwerte von 20 bis über 30 Grad und sommerliches Flair.

Der April ist aus Sicht eines Meteorologen ein spannender und abwechslungsreicher Monat. Wir blicken heute auf die Historie und in die Zukunft des vierten Monats des Jahres.

Winter noch in Sichtweite

Anfang April ist der Winter nicht weit weg. Erst jüngst sorgten markante Schneefälle in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein für Schlagzeilen. Derartig auffällige Kaltluftvorstöße sind in der ersten Monatshälfte keine Seltenheit, sogar Eistage wurden in der Vergangenheit bis zur Monatsmitte an vielen Stationen registriert. Wenngleich Dauerfrost in der Regel nur selten auftritt, sind Luft- und Bodenfrost in den Nächten den ganzen Monat über möglich, entsprechende Luftmassen und geringe Bewölkung vorausgesetzt.

Ist die Luft zudem ausreichend feucht, so sind auch die angesprochenen Schneefälle bis in tiefste Lagen möglich, egal ob im hohen Norden oder im Alpenvorland. An jeder Wetterstation mit einer Datenreihe von über 30 Jahren Laufzeit wurden im April schon Schneehöhen verzeichnet, teils gab es die höchsten Schneemeldungen sogar zum Monatsende.

Dennoch sei an dieser Stelle erwähnt, dass es im April in den letzten 100 Jahren zwar regelmäßig zu Schneefällen kam, aufgrund der oft frostfreien Bodensituation und des höheren Sonnenstandes, sich in den Niederungen aber nur äußerst selten eine geschlossene Schneedecke über einen längeren Zeitraum ausbilden konnte.

Und plötzlich Sommer?

Nimmt man genügend Abstand von den Küsten und lässt das Bergland außen vor, so gab es im April an allen Stationen mit langer Messreihe Sommertage mit Höchsttemperaturen oberhalb der 25-Grad-Marke. An mehr als einem Drittel aller Stationen wurden sogar schon 30 Grad gemessen. Natürlich bedarf es dabei einer entsprechenden Wetterlage mit vorherrschend südlicher bis südwestlicher Strömung.

Wärme kann im April nur aus südlichen Gefilden kommen, da im Norden und Osten Europas nicht selten noch kalte Luftmassen liegen. Nach kaltem März legt die Natur im April einen großen Sprung hin. Die Flora springt auf das Wärmeangebot, die Feuchtigkeit und die Helligkeit an. Immerhin liegt die Tageshelligkeit inzwischen bei 14 Stunden und die astronomische Sonnenscheindauer bei 13 Stunden.