Schnee auf dem Weg! Oder Regen?

Ein Tiefausläufer erreicht uns zum 1. Advent. Ob und wo dabei Schnee fällt, ist von vielen Faktoren abhängig. Wir schauen genauer hin:

Nach einem ruhigen Samstag kommt das Wetter morgen, zum 1. Advent, deutlich in Bewegung. Ein Tiefausläufer bringt mildere Luft nach Deutschland, doch vorweg könnte es noch einmal schneien. Wo wird es weiß, wo glatt? Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Wir erklären, wieso:

Zwischenhoch am Samstag, Warmfront zum Sonntag

Die Wetterlage ist prinzipiell dabei recht schnell erklärt. Am heutigen Samstag liegt Deutschland unter Zwischenhocheinfluss am Rande des Ostatlantikhochs ANKE. In feuchter und vor allem in Bodennähe kalter Luft stellt sich dabei ruhiges und winterliches, jedoch längst nicht überall freundliches Wetter ein. Ursache sind unter anderem noch Überreste eines Höhentiefs, also eines Tiefs in höherer Atmosphäre. Dieses kann noch hier und da für vereinzelt schwache Schauer sorgen, die vor allem in der Mitte und dem Osten Deutschlands für vereinzelt geringen Regen oder Schnee (ja nach Tageszeit und Intensität) verantwortlich sein können. Auch sonst überwiegen oft die Wolken, nur Richtung Pfalz und Franken, im Oberrheingraben, im Allgäu sowie im Norden kann sich die Sonne mal länger zeigen. Am Abend aber erreicht die Warmfront eines Tiefs über dem Nordmeer die Nordseeküste mit Regen. 

Wie schnell kommt der Schnee?

Wie geht es nun in der kommenden Nacht weiter mit unserem Wetter? Darüber herrscht im Detail noch Unsicherheiten bei den verschiedenen Vorhersagemodellen. Sie berechnen nämlich das Hereinziehen dieser Warmfront mit unterschiedlicher Geschwindigkeit.  Das hat natürlich maßgeblichen Einfluss auf die Frage nach dem Eintreffen der Niederschläge, der Frage nach Schnee oder Regen und der Glättegefahr.

Gegenwärtiger Stand ist, dass die Niederschläge bis morgen Früh etwa eine Linie Eifel, Harz und Lübecker Bucht erreicht haben werden. In Küstennähe regnet es dann bereits, weiter landeinwärts, abseits der wärmenden, noch milden Nordsee, fällt zunächst vorwiegend Schnee. Vor allem in Nordrhein-Westfalen kann es zeitweise kräftig schneien mit entsprechender Straßenglätte. Insgesamt werden aber wohl hiervon bestenfalls 5 Zentimeter vorübergehend liegen bleiben. Mit auffrischendem Wind wird dann die kalte Luft, die sich am Boden fest hält, weggeweht, und der Schnee geht in Regen über. 

Einige Vorhersagemodelle berechnen nun tagsüber eine Verlangsamung der Front, einige wieder nicht. Voraussichtlich wird bis zum Abend dann etwa die Donau und Westsachsen mit Schneefällen erreicht, südlich und östlich hiervon scheint vorher noch längere Zeit die Sonne. Der Übergang in Regen findet hier erst spät, meist auch noch gar nicht statt. Ursache hierfür ist vor allem die Kaltluftpolsterschicht, die sich in der noch lange klaren Nacht zum Sonntag zuvor aufbauen konnte, oft startet der Sonntag in der Südhälfte ja bei mäßigem oder gar strengem Frost. Diese Kaltluftschicht hält sich auch länger, da der Wind dort längst nicht so kräftig weht und damit die schwere Luft nicht mit der wärmeren Höhenluft durchmischen kann. 

Achtung, Glätte!

Im Straßenverkehr sollte man jedenfalls bis dahin aufpassen. Während zunächst stellenweise Glätte durch Reif oder Gefrieren von Nässe ein Thema ist, kann es bei den kräftigeren Schneefällen verbreitet Matschglätte geben, in den Mittelgebirgen kommt es zu einigen Zentimetern Neuschnee, in tiefen Lagen reicht es allenfalls vorübergehend für 1 bis 2 cm, oft bleibt auch gar nichts liegen. Für alle Pendler, die Montag zur Arbeit müssen, ist dann vor allem in der Südosthälfte Vorsicht angesagt, entweder durch Schneeglätte, oder wie in den nördlichen Mittelgebirgen neben Schnee auch vereinzelt durch gefrierenden Sprühregen. Denn es kann sein, dass sich in manchen geschützten Tälern noch die kalte Luft hält, in die der Regen aus der dann milderen Höhenluft hereinfallen kann. Um die eigene Situation einzuschätzen, kann man sich per AlertsPro oder in unseren Unwetterwarnungen auf unserer Webseite informieren, ob es Glättewarnungen für den eigenen Postleitzahlenbereich gibt.