Keine Wärme ohne Wind
Gestern berichteten wir an dieser Stelle davon, dass für Deutschland nun ungewöhnlich milde Tage anstehen. Donnerstag und Freitag sind - von West nach Ost - sogar einzelne Wärmerekorde in Gefahr. Doch nur dort, wo es windig wird, wird es auch so mild werden. Warum ist das so?
Bereits am heutigen Mittwoch bemerkt man, dass es derzeit zu einem Warmluftvorstoß auf der Vorderseite des Tiefs REINHARD, das in Richtung Nordmeer zieht, und dem nachfolgenden Tief SEBASTIAN auf dem Ostatlantik kommt. Den Höhepunkt erreicht dieser Vorstoß am Donnerstag, eventuell wird der Freitag im Osten noch ähnlich mild. Zu dieser Zeit liegen neue Wärmerekorde durchaus im Bereich des Möglichen. Doch nicht überall wird es mild werden, in tiefen Lagen des Südostens bleibt es teils bei einstelliger Temperatur. Dies hängt unmittelbar mit dem Wind zusammen, denn nur mit Wind kann es zu dieser Jahreszeit auch Wärmerekorde geben.
Kaltluft zäh wie Honig
Denn der Wind muss kräftig genug sein, um die Kaltluft zu vertreiben, die sich in der so genannten Grundschicht, in den untersten Metern der Atmosphäre, nach den längeren Nächten im Winterhalbjahr ansammelt. Bei schwachem Wind hat die leichtere Warmluft keine Chance und weht über die Kaltluft hinweg. Man kann sich die schwere Kaltluft wie Honig vorstellen, der förmlich auf dem Tisch festklebt. Bei schwachem Wind wird man die Warmluft daher nur in der Höhe, also auf Bergen, durch eine Milderung bemerken. Im Gegensatz dazu werden die höchsten Maximal wohl am Nordrand der Gebirge erreicht werden durch leichte Föhneffekte. Dort wird gleichzeitig auch mehr Wind herunter gemischt, sodass es dort am Donnerstag lokal auch zu Sturmböen kommen kann. Entsprechende Vorwarnungen sind auf unserer Warnseite oder in unserer App AlertsPro zu sehen.