Die Sache mit der Höhenkaltluft

Höhenkaltluft breitet sich über Deutschland aus. Neben Wind und Regen wird mancherorts auch Schnee erwartet.

Das Wochenende steht voll und ganz im Zeichen höhenkalter Luft, welche aus polaren Gefilden stammt und sich wettertechnisch zu Wort meldet.

Höhenkaltluft?

Am Erdboden entsprechen die zu erwartenden Höchstwerte von 2 bis 9 Grad an diesem Samstag vielerorts den zu dieser Jahreszeit üblichen Temperaturen. In rund 5 km Höhe sieht es temperaturtechnisch schon anders aus. So sinkt die Temperatur im 500 hPa-Niveau teils auf Werte unter -35 Grad.

Der Blick nach oben lohnt sich beim Wetter immer, auch im Sinne der Theorie. Und so richten wir unser Augenmerk heute mal auf die mittlere Troposphäre. Die Troposphäre reicht an den Polen je nach Jahreszeit 5 bis 8 Kilometer hoch, am Äquator durchaus bis 18 Kilometer. Die „mittlere“ Troposphäre liegt, sicher nicht überraschend, in der Mitte dieser Schicht.

Die Entwicklungen in den mittleren Schichten der Troposphäre haben maßgeblichen Einfluss auf das Wettergeschehen der nächsten Tage am Erdboden. Daher besitzen die 500 hPa-Geopotentialkarten in der Meteorologie einen besonders hohen Stellenwert.

Das 500 hPa Niveau stellt die Strömung am besten dar, da das Feld fast immer frei von Störungen ist (Reibungseinflüsse, Gelände etc.). So lassen sich nach der Analyse der Druckfläche sehr gute Prognosen für die Lage und Stärke der Strömung bis zum dritten Vorhersagetag erzielen. Nun noch ein paar Infos: Die durchschnittliche Höhe der 500 hPa Fläche wird mit 5574 Meter angegeben und die durchschnittliche Temperatur liegt bei -21,2 Grad.

Stabilität oder Labilität?

Fokussiert man sich auf die Temperatur in 500 hPa, so können Stabilitätsangaben getroffen werden. Einige Gewitter-Indizes werden sogar auf Grundlage der Temperaturen in 1,5 km sowie in 5,5 km Höhe berechnet. Je höher der thermische Gradient zwischen den eben genannten Höhen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für Konvektion. Vereinfacht ausgedrückt: Je größer der Temperaturunterschied zwischen Boden und Höhe, desto leichter können sich Schauer entwickeln.