Von grau bis blau, von flüssig bis fest - Novemberwetter

Der November gilt als grauer Geselle. Die Sonne zeigt sich längst nicht an jedem Tag und die Frage nach „Regen oder Schnee“ hört man nun häufiger...

Nahezu alle wetterbedingten Vorgänge in der Atmosphäre unterliegen der Sonneneinstrahlung. Da diese auf unserem Planeten sowohl jahreszeitlich als auch geographisch schwankt, kommt es permanent zu Temperaturgegensätzen zwischen den äquatorialen und den polaren Breiten.

Im Bereich des Äquators steht die Sonne fast das ganze Jahr über senkrecht am Himmel, wodurch energiereiche Strahlung auf kurzem Wege zum Erdboden gelangt, während die Polargebiete bei flachem Einfallswinkel deutlich weniger solare Strahlung verbuchen können. Im Winter bleibt es in den nördlichsten bzw. südlichsten Regionen des Planeten Erde über Monate hinweg dunkel, da die Sonne erst gar nicht über den Horizont steigt.

Wir liegen in den mittleren Breiten und somit in einem Übergangsbereich. Im Novemberverlauf verringert sich die astronomische Sonnenscheindauer beispielsweise in Hannover von 9 Stunden und 34 Minuten am Monatsbeginn auf 8 Stunden und 5 Minuten am Monatsende. Neben der kürzeren Tageshelligkeit kommt in unseren Gefilden im November die Nebel- und Hochnebelproblematik hinzu, wodurch die Lichtausbeute noch geringer ausfallen kann.

Regen oder Schnee?

Nicht selten kommt im November die Frage auf: Regen oder Schnee? Damit Niederschlag fällt, muss die Temperatur innerhalb einer genügend feuchten Luftmasse soweit absinken, dass Kondensation einsetzt. Wasserdampf geht dabei in flüssiges Wasser über. Nun ist noch ein Keim nötig, an dem sich diese Tröpfchen festsetzen können. Als Keimling kann beispielsweise Meersalz oder Staub dienen. Die entstehenden Tröpfchen sind allerdings noch zu klein und viel zu leicht, um aus der Wolke als Niederschlag herausfallen zu können. Erst wenn genügend Tröpfchen miteinander kollidieren, werden sie irgendwann schwer genug, um aus der Wolke ausfallen zu können.

Innerhalb gewisser Wolken werden die flüssigen Tröpfchen durch Aufwinde in kalte Schichten getragen, wo die eigentliche Vereisung stattfindet. Die so entstandenen Eisteilchen wachsen durch Wasserdampfanlagerung an und fallen schließlich innerhalb der Wolke wieder nach unten, wo sie schmelzen. Dieser Vorgang kann sich mehrfach wiederholen bis die Teilchen zu schwer für die Aufwinde sind und schließlich aus der Wolke fallen. Ist die Luft unter der Wolke verhältnismäßig warm, schmelzen die vereisten Teilchen und am Boden kommt Regen an.

Ist die Luft unter der Wolke kalt, so schmelzen die Teilchen nicht und fallen in fester Form vom Himmel. Dabei kann es sich um Eisnadeln, Eiskristalle, Graupel, Hagel oder Schnee handeln. Wachsen die oben beschriebenen Eisteilchen durch Wasserdampfanlagerung zu Schneekristallen, welche sich noch verhaken, entstehen in der Folge die allseits bekannten Schneeflocken.