Erstes Sturmtief der Saison

Der diesjährige September wurde bislang mehr einem Herbst- als einem Spätsommermonat gerecht. Nun erwartet uns mit SEBASTIAN auch noch das erste Sturmtief der Saison.

Wetterlage

Aktuell befindet sich die Bundesrepublik Deutschland zwischen einem Tiefdruckkomplex mit Steuerzentrum REINHOLD über dem Nordmeer und einer ausgeprägten Hochdruckzone, die sich von den Azoren bis in den zentralen Mittelmeerraum erstreckt. Aufgrund des hohen Luftdruckunterschieds zwischen beiden Druckgebilden hat sich eine sehr straffe westliche bis nordwestliche Höhenströmung eingestellt, in der nun eingebettet Sturmtief SEBASTIAN über Dänemark hinwegzieht. Mit einer damit einhergehenden Verschärfung des Druckgradienten stellt sich somit am heutigen Mittwoch eine markante Sturmlage ein, die besonders das Norddeutsche Tiefland sowie die Hochlagen der Mittelgebirge betreffen wird.

Sturmböen, teils sogar Orkanböen

Der Einfluss von Sturmtief SEBASTIAN wird sich heute in weiten Landesteilen bemerkbar machen. Doch während die Südhälfte mit Ausnahme der höheren Mittelgebirgs- und Alpenlagen lediglich einen auffrischenden Südwestwind mit Böen von 50 bis 60, vereinzelt auch 70 km/h mitbekommen wird, sind in der Nordhälfte neben dem kräftigen südwestlichen Mittelwind zeit- sowie stellenweise Windspitzen um 80 km/h zu erwarten. Besonders in Niedersachsen und Schleswig-Holstein sind Spitzenböen von 90 bis 100, im näheren Nord- und Ostseeumfeld sowie in exponierten Gipfellagen sogar von 110 bis 120 km/h möglich. Wegen der derzeit noch stark belaubten Bäume besteht somit vielerorts erhöhte Windbruchgefahr!

In der Nacht zum Donnerstag sowie am Donnerstag selbst ist speziell in Norddeutschland sowie im höheren Bergland weiterhin mit Böen von 80 bis 90, in freien sowie exponierten Lagen von 100 bis 110 km/h zu rechnen. Allerdings zieht sich das Sturmfeld unter allmählicher Abschwächung ins Ostseeumfeld zurück, ehe sich die Lage in der Nacht zum Freitag weitgehend entspannt.

Regional auch Starkregen

Neben dem starken bis stürmischen Südwestwind bringt uns SEBASTIAN auch dichte Wolkenfelder sowie teils kräftige Regengüsse, die gerade im Küstenbereich mit Blitz und Donner einhergehen können. Ein besonderer Fokus auf Starkregen liegt dabei vornehmlich im Nordwesten von Schleswig-Holstein sowie in den typischen Weststaulagen von Schwarzwald, Pfälzerwald, Odenwald und Spessart, wo bis einschließlich Donnerstagabend regional Niederschlagsmengen von 40 bis 60, örtlich sogar 70 bis 90 Liter pro Quadratmeter durchaus denkbar sind.

Genauere Informationen finden Sie auf unserer Seite der Deutschen Unwetterzentrale sowie in unserer App Alerts-Pro.