Die Zeit der Stürme

Derzeit herrscht über den Weltmeeren eine rege Aktivität von Tiefdruckgebieten. Wir sehen uns drei Systeme genauer an:

IRMA, LIDIA und MAWAR sind derzeit nur drei Akteure im Spiel der großen Stürme. Wir sehen uns diese markanten Tiefdruckwirbel etwas genauer an:

Tief IRMA ist ein starker Hurrikan, welcher derzeit über dem offenen Atlantik liegt. Auf seinem west-südwestlichen Kurs soll der Sturm von Dienstag auf Mittwoch auf die Kleinen Antillen treffen, eine Inselkette in der östlichen Karibik. Neben hohem Wellengang und Windgeschwindigkeiten von 180 bis über 210 km/h muss auch mit kräftigen Niederschlägen gerechnet werden. Nachfolgend sind noch große Unsicherheiten bezüglich der weiteren Zugbahn vorhanden.

Das NHC (National Hurricane Center) geht ab Montag von einem nordwestlicheren Kurs aus, was zwangsläufig Folgen für Puerto Rico, die Dominikanische Republik und zum Donnerstag oder Freitag auch für die Bahamas hätte. Anschließend könnte IRMA die nächste kapitale Bedrohung für die USA darstellen. Eventuell geht IRMA im Bereich um Florida an Land oder schwenkt vorher nordostwärts aus, was wiederum markanten Einfluss auf das Wetter entlang der Ostküste hätte. Als gering wahrscheinlich gilt ein stetiger westlicher Kurs in Richtung Jamaika und Mittelamerika. Ebenfalls gering wahrscheinlich ist eine deutliche Abschwächung des Hurrikans, da sich der Wirbelsturm derzeit gratis mit Treibstoff versorgen kann. Viel Wasser, Meeresoberflächentemperaturen (SSTs) über 26 Grad und eine vernachlässigbare Windscherung sprechen jedenfalls nicht für eine rasante und nachhaltige Abschwächung.

Trotz aller Unsicherheiten gilt als sicher, dass wir binnen der nächsten 5 bis 11 Tage noch einiges von Hurrikan IRMA hören werden. Und der nächste potentielle Hurrikan-Kandidat scheint sich bereits zu entwickeln, dieser würde den Namen JOSE tragen.

Tropisches Tief LIDIA

Knapp westlich von Mexiko liegt das Tropentief LIDIA, welches abgesehen von diesem Sonntag keine größere Gefahr für Mittelamerika darstellt, da es sich in den kommenden Tagen auf den Nordostpazifik zurückzieht. Dennoch macht sich das Tief vor allem an diesem Sonntag in Baja California und Baja California Sur mit teils unwetterartigen Niederschlägen bemerkbar, die lokal zu Überschwemmungen und Bergrutschen führen können.

Tropensturm MAWAR

Der Tropensturm MAWAR bedroht an diesem Sonntag mit Windspitzen von 80 bis 118 km/h und kräftigem Regen (durchaus über 100 Liter in 24 Stunden) inklusive Überschwemmungsgefahr Teile der Südostküste Chinas. Erst mit Erreichen der Festlandmasse wird im Laufe des Montags mit einer Abschwächung gerechnet. Der Sturm soll in der Nähe von Shanwei (etwas über 3 Mio. Einwohner) im Bereich zwischen Hongkong und Shantou an Land gehen. Dies ist bereits der dritte markante Sturm in dieser Region binnen weniger Wochen. Erneut drohen Stromausfälle sowie massive Wasser- und Windschäden.