Kaum zu glauben: Flusspegel wieder stark gesunken

Obwohl man meinen könnte, dass der Regen in letzter Zeit genug gewesen wäre: Die Flüsse sind schon wieder "leer".

Regenfälle im Westen und Südwesten Deutschlands waren nicht nachhaltig

Der Norden und Osten Deutschlands haben Rekordregenfälle hinter sich, doch in den Einzugsgebieten etlicher Flüsse gab es deutlich weniger Niederschlag, hier war der Regen nicht nachhaltig. Im Westen und Südwesten Deutschlands hat es letzte Woche zwar auch geregnet, doch die Regenfälle nach der Hitzewelle sind hier nahezu verpufft. Die ausgetrockneten Böden und welke Vegetation haben einen Großteil des Regens sofort in sich aufgenommen. Dabei konnte der Regen nicht in tiefere Bodenschichten vordringen und konnte dementsprechend dem Grundwasserspiegel keinen Nachschub bieten. Meist wurden nur die oberen 30 Zentimeter durchfeuchtet.

Problem: Weiterhin niedriger Grundwasserspiegel

Die vorübergehenden Wasserstandsanstiege an den Pegeln sind also zu 99% nur durch das oberflächlich abfließende Wasser zurückzuführen. Ein Anstieg des Pegels geht in der Regel schneller vonstatten, als ein Absinken. Dennoch zeigen die Ganglinien an den Pegeln in der Südwesthälfte Deutschlands nahezu das gleiche Bild: Kurze Anstiege nach quasi jedem Regengebiet und dann wieder Absinken. Die meisten Pegelstände sind wieder nahezu ähnlich niedrig wie vor dem Wetterumschwung.

Eine Übersicht:

Beispiel Hessen: Am Ederstausee, der in erster Linie für die Schifffahrt angelegt wurde, zeigt der Pegel durchgehend fallende Tendenz. Sobald der Stauinhalt die 40 Millionen Kubikmeter-Marke unterschreitet, wird die Wasserabgabe auf ein Mindestmaß (6 m³/s) gedrosselt, um die obere Weser nicht austrocknen zu lassen. Sonst muss die Großschifffahrt eingestellt werden.

Beispiel Saarland: Pegel Neunkirchen/Blies nahezu wieder auf dem Niveau von vor dem Wetterumschwung letzte Woche.

Beispiel Luxemburg/Rheinland-Pfalz: Pegel Bollendorf/Sauer (aus Eifel/Ardennen) blieb so ziemlich unbeeindruckt vom Regen.

Beispiel Baden-Württemberg/Rheinland-Pfalz/Nordrhein-Westfalen: Pegel Koblenz/Rhein auch kaum Erholung. Rund 20 cm höher als vor dem Regen.

Aber auch an der Elbe ist das nächste Niedrigwasser vorprogrammiert:

Beispiel Sachsen, Dresden/Elbe: Leichte Erholung, aber niedrige Pegelstände in Tschechien, also auch keine nachhaltige Erholung