Es kann wieder ordentlich krachen
Sicherlich zählen Gewitter zu den interessantesten, wohl aber auch zu den gefährlichsten Wetterphänomenen auf unserem Planeten. Nach Untersuchungen der Ozean- und Atmosphärenbehörde der Vereinigten Staaten von Amerika (NOAA) treten weltweit pro Sekunde bzw. in jedem Moment zwischen 1500 und 2500 Gewitter auf. In einem Jahr können durchaus mehr als 16 Millionen Gewitter auf der Erde registriert werden.
Zwar sind die meisten Gewitter im Bereich der Tropen aktiv, doch auch in unseren Gefilden gehören Blitz und Donner vor allem im Sommerhalbjahr zum fast alltäglichen Wetter. In den sogenannten gemäßigten Breiten, wozu auch Deutschland gehört, bilden sich Gewitter bevorzugt im Bereich von Kaltfronten. Mögliche Begleiterscheinungen eines Gewitters sind (nicht erst seit diesem Jahrhundert) Starkregen, Hagelschlag, Sturmböen und auch Tornados. Die Vorhersage von Gewittern ist schwierig, doch schon der Hinweis kann Leben retten, denn manchmal wird aus einer anfangs nur kleinen Zelle ein verheerendes Unwetter. Dennoch ist nicht jedes Gewitter gleich und nicht jedes Gewitter ist automatisch ein Unwetter. Man unterscheidet in der Meteorologie zwischen Einzelzellen-, Multizellen- und Superzellengewittern. Ein paar weitere Hintergrundinformationen und Verhaltensregeln können in diesem Artikel gefunden werden: Gewitter.
Kaltfrontdurchgang am Freitag
Morgen zieht eine Kaltfront im Tagesverlauf von der Nordsee und den BeNeLux her nach Norddeutschland hinein. Sie zieht über den Norden schrittweise nach Osten, während sie über Süddeutschland im Bereich Pfalz-Oberrhein-Schwarzwald etwas zurückhängt und somit nur verzögert nach Osten vorankommt. Am längsten trocken bleibt es wahrscheinlich in einem Streifen von Vorpommern über Ost- und Südbrandenburg sowie Sachsen hinweg bis in den Südosten Bayerns. In diesen Bereichen wird es am Freitag vor dem eigentlichen Frontendurchgang am wärmsten.
Im Westen und Nordwesten sind schon in den Frühstunden mehr Wolken unterwegs und im Verlauf kommen dann vermehrt Schauer und eben auch Gewitter auf, welche sich langsam südostwärts ausbreiten und teils kräftig ausfallen, aber längst nicht jede Region oder jeden Ort treffen müssen. Da die Verlagerungsgeschwindigkeit möglicher Zellen auf einem eher moderaten Niveau erwartet wird, ist Starkregen möglich. Sollten sich sogenannte linienhafte Strukturen entwickeln, kann es auch zu stürmischen Böen oder Sturmböen kommen. In den zuvor aufgeheizten Gebieten in der Mitte und im Osten ist später zudem örtlich Hagel möglich.
In der Nacht zum Samstag schwenkt die Kaltfront nach Osten und Süden durch, wo die Hauptwetteraktivität zu erwarten ist. Zeitgleich beruhigt sich das Wetter im Westen unter einsetzenden Zwischenhocheinfluss. Das Wetter am Wochenende nehmen wir dann am morgigen Freitag genauer unter die Lupe.
Gewittervorhersage schwierig
Die Gewittervorhersage ist und bleibt sehr schwierig. An einem Tag mit angekündigten Gewittern kann ein regelmäßiger Blick auf Radar und Satellit nie schaden, da die eigentliche Gewittervorhersage in den sogenannten Kürzestfrist- oder auch Nowcastbereich (0 bis 6 Stunden) fällt. Aber auch die Verwendung von Radarbildern ist nicht unproblematisch, da die lokalisierten Daten nur zeitverzögert (zwischen 5 und 15 Minuten) vorliegen. Vor allem bei sich schnell entwickelnden Einzelzellengewittern kann es daher vorkommen, dass nur noch auf das Ereignis hingewiesen oder gewarnt werden kann, wenn es bereits in vollem Gange ist.