Die Eisheiligen
Nach den vergangenen kalten Tagen bzw. Wochen mit teils Nacht- und Bodenfrösten warten Hobbygärtner und Landwirte auf wärmere Temperaturen, nun stehen aber die Eisheiligen bevor. Kommt nochmal Frost?
Wer oder was sind die Eisheiligen?
Die Eisheiligen heißen Mamertus – 11. Mai, Pankratius – 12. Mai, Servatius – 13. Mai, Bonifatius – 14. Mai und die Kalte Sophie – 15. Mai. Laut Bauernregel soll man bis zur "Kalten Sophie" mit dem Pflanzen vor allem von jungem Gemüse warten, da diese durch Bodenfrost Schaden nehmen könnten.
Frost im April
Der April wird einigen eher als zu kalt in Erinnerung sein, da gerade in der zweiten Monatshälfte die Höchstwerte teils nur gerade so oder gar nicht den zweistelligen Bereich erreichten. Zudem kam es gebietsweise immer wieder zu leichtem Nacht- und auch Bodenfrost. Viele Landwirte klagten über abgefrorene Triebe und Blüten und auch die Trockenheit machte ihnen zu schaffen. Wie geht es im Mai weiter, kommt nochmal Frost?
Wonnemonat Mai
Im Übergangsmonat Mai stellt sich die Zirkulation der Atmosphäre von einem winterlichen auf ein sommerliches Muster um. So kann es in diesem Monat sowohl heiße Tage geben, als auch Nachtfrost. Derzeit sind noch weite Teile des Nordpolarmeers eisbedeckt und erreichen uns dann Luftmassen aus diesen Regionen sind diese entsprechend kalt. Dabei steigt die Temperatur tagsüber teils nicht mal auf 15 Grad an und in den Nächten kann es besonders bei Aufklaren Frost geben. Dieser tut empfindlichen Pflanzen gar nicht gut und daher warten viele noch mit dem Bepflanzen ab.
Derzeit geringe Frostgefahr
Momentan liegt Deutschland zwischen einem kräftigen Hochdruckgebiet über Skandinavien (SONJA) und einem Tiefdrucksystem (UTZ) mit mehreren Zentren, das sich von Frankreich bis zum Balkan erstreckt. Dabei liegen die Temperaturen weiterhin teils deutlich unter dem für die Jahreszeit üblichen Werten. Allerdings ist durch die Wolken, welche die Tiefs mit sich bringen, nachts kaum Frost zu erwarten. Zum Wochenende hin steigen die Temperaturen auch mal wieder in den eher warmen Bereich an und knacken am Samstag in der Südwesthälfte Deutschlands öfter die 20-Grad-Marke. Nachfolgend ist die Tendenz aber wieder etwas rückläufig, wobei sich die Temperatur um den Normalwert einpendeln sollte.
Schaut man sich die Modelle und Ensembleprognosen an, zeigen diese gerade zum 11. Mai hin einen Rückgang der Temperatur, sollte es dann nachts aufklaren, kann es durchaus nochmal zu Bodenfrost kommen.
Allgemein nimmt die Bodenfrostgefahr im Mai jedoch zunehmend ab. In Berlin z.B. gibt es im Schnitt im Monat Mai noch 1Bodenfrosttag, im April sind es noch ca. 9 Tage. Aber selbst bis in den Juni hinein ist Bodenfrost weiterhin möglich. Der späteste Tag mit Bodenfrost an der Station Berlin-Dahlem war übrigens am 07.06.1962.