Wir verfolgen BLIZZARD Stella
Stellas Geburtsstätte
Beginnend am 13.März hat sich über Florida sowohl am Boden als auch in der Höhe ein Tiefdruckgebiet ausgebildet, was im Randbereich zwischen einerseits tropischen Luftmassen im Golf von Mexiko und arktischer Kaltluft aus Kanada entstand. Deutlich wird das vor Allem an den extremen Unterschieden der Temperatur und potentiellen Temperatur in ca.1,5 km Höhe. Außerdem haben wir relativen hohen Luftdruck im Norden und tiefen Luftdruck innerhalb der tropischen Luftmasse. Nach der Entstehung des Tiefs wird Kaltluft dynamisch verstärkt angesaugt und die Zugbahn des Tiefruckgebietes folgt ungefähr dem Küstenverlauf bzw. auch später dann der außertropischen Zirkulation, wo das Tief später auch in die Westwindzirkulation gerät.
Große Temperaturgegensätze
Im weiteren Verlauf wirkt auch weiterhin der extreme Temperatur- und Druckunterschied auf eng begrenztem Raum (am Boden und in der Höhe) sowie der hohe Feuchtegehalt der tropischen Luftmassen verstärkend auf die Tiefdruckentwicklung.
Damit einhergehend sind die bekannten Wettererscheinungen wie Starkregenfälle auf der Tiefvorderseite (östlich und südöstlich) sowie starke Schneefälle (t.w.20 l/m2/h) auf der kalten Tiefrückseite, v.a. im Nordosten der USA. An der Ostküste kommt es aufgrund der starken Druckunterschiede am Boden und in der Höhe zu teilweise Orkanböen. Teilweise kam es auf kurzer Distanz zu sehr großen Unterschieden beim Aggregatzustand des Niederschlags. Regen, Schneefall, gefrierender Regen und Gewitter lagen dicht an dicht.
STELLA zieht nach Europa!
Wir haben die Prognosekarten mit dem erweiterten Ausschnitt erstellt, damit wir die weitere Entwicklung und Zugbahn von Stella verfolgen können. Stella zieht in der vorherrschenden westlichen Höhenströmung die über dem Atlantik herrscht, relativ fix in Richtung Nordeuropa.
BLIZZARD jetzt auch bei uns?
Auf dem Weg über den relativ warmen Atlantik erwärmt sich aber die anfangs mitgeführte eisige Polarluft. Wir müssen in Mitteleuropa also keine „blizzardähnlichen" Wetterscheinungen befürchten. Da ist uns der atlantische Ozean nützlich, denn der warme Golfstrom erwärmt die polaren Luftmassen auf dem Weg zu uns. Anders ist es eben in den USA. Wenn massive Kaltlufteinbrüche von Kanada Richtung Süden stoßen, ziehen sie über das Festland und werden eben nicht, wie das bei uns durch den Atlantik der Fall ist, aufgewärmt. Folglich kann eisige Polarluft quasi in ihrem Ursprungszustand auf warme feuchte tropische Luftmassen stoßen, was dann zu solchen BLIZZARDS führt.
Ableger von Stella bringt unbeständiges Wochenende
Da sich das Tief bei Island festsetzt, wird in Kombination mit dem sich intensivierenden Azorenhoch eine kräftige westliche bis nordwestliche Höhenströmung initiiert, die uns ein überaus unbeständiges und nasses, sowie windiges Wochenendwetter bescheren dürfte.
Stella wird sich vermutlich irgendwo im Seegebiet zwischen Island und Norwegen einnisten und sich allmählich abschwächen. Wie es heute den Anschein hat, soll sich Sonntag auf Montag aber ein Ableger von Stella bilden. Dieser würde dann in weiten Teilen Deutschlands einiges an Regen bringen. Je nach Zugbahn von Stella bzw. ihrem Ableger, sind dann auch Sturmböen in Deutschland möglich, in den Bergen auch schwere Sturmböen.
Mehr zum Wochenendwetter wie immer ganz ausführlich am Freitag hier in den Wetternews.