Temperaturgegensätze

Wir sehen uns Temperaturgegensätze in Deutschland, den USA und in Indien an. Zudem klären wir darüber auf, was es mit dem Kürzel "WLA" auf sich hat.

Eigentlich bedarf es keiner langen Reise, wir müssen noch nicht mal Deutschland verlassen, um auf interessante Temperaturgegensätze zu stoßen.

Der heutige Sonntag ist ein gutes Beispiel dafür, wie groß Unterschiede (auf kleinem Raum) sein können. So sank die Temperatur in der vergangenen Nacht in der Innenstadt von Krefeld nicht unter +7 Grad, während beispielsweise in Dresden und Bamberg bei frostigen -4 Grad morgendliches Scheibenkratzen angesagt war. Sicherlich keine Überraschung: Tagsüber wird es heute bei dieser Temperatur-Zweiteilung bleiben. Verhältnismäßig kühler Luft im Osten und Südosten Deutschlands steht milde Luft im Westen gegenüber. Am Nachmittag sind beispielsweise in Anklam nur 4 oder 5 Grad zu erwarten, die sich durch den Ostwind sogar noch kälter anfühlen, während sich zur selben Zeit im Raum Aachen die Menschen über frühlingshafte 16 oder 17 Grad freuen.

Dieser Ungleichheit geht es in den kommenden Tagen sprichwörtlich an den Kragen, da durch WLA bereits zum Dienstag auch in der Osthälfte verbreitet Höchstwerte über der 10-Grad-Marke ermöglicht werden. Halt, einen Moment bitte, was ist WLA? Dieses kleine, aber feine Kürzel steht in der Meteorologie für Warmluftadvektion, also für das Heranführen „warmer“ Luftmassen. Üblicherweise geht WLA mit einigen Wolkenfeldern einher. Diese werden auch erwartet, allerdings reicht das Feuchteangebot in der Nacht zum Dienstag sowie nachfolgend auch zum Mittwoch nur vereinzelt für Regen. Ferner verhindern die aufkommenden Wolken bereits in der Nacht zum Dienstag eine markante Abkühlung.

Luftfrost wird mit Ausnahme der Nacht zum Montag nicht mehr so großflächig zum Thema und nur noch regional im Osten und Süden auftreten. Zur Relativierung: Nachtfröste in der ersten Märzhälfte sind alles andere als ungewöhnlich. Mehr Informationen zum Wetter in der neuen Woche gibt es dann am Montag an dieser Stelle.

Land der Extreme

Temperaturgegensätze sind auch in den USA zu verzeichnen, doch an diesem Sonntag im Vergleich zu Kanada noch kein wirklich großes Thema. Allerdings wird sich der Gegensatz zwischen subtropischer Luft im Südwesten und polaren Luftmassen im Nordosten in den nächsten Tagen in den Vereinigten Staaten von Amerika deutlich verschärfen und am kommenden Mittwoch und Donnerstag in einer klassischen West-Ost-Teilung gipfeln. Die Höchstwerte liegen am Mittwoch zwischen unter -10 und etwas über +30 Grad.

Indien – nicht wirklich kalt

Auch in Indien gibt es derzeit Auffälligkeiten in puncto Temperatur. In einer westlichen Höhenströmung eingebettete Tiefdruckgebiete lenken in den kommenden Tagen in regelmäßigen Schüben verhältnismäßig „kühle“ Luft in den äußersten Norden Indiens. Demgegenüber stehen tropische Luftmassen über der Südhälfte des Subkontinents. Erst zum nächsten Wochenende hin wird ein Ende der „kühlen“ Witterung im Norden erwartet. Zum Vergleich: Die „kühle“ Luft äußert sich im Gros mit Höchstwerten zwischen 15 und 30 Grad. Nur in wenigen Regionen wie beispielsweise in den Bundesstaaten Himachal Pradesh und regional in Uttarakhand sowie in der autonomen Region Jammu und Kashmir wird es mit -5 bis +15 Grad ansatzweise kalt. In der gesamten Südhälfte stehen auch in den auch in den nächsten Tagen Höchstwerte von 30 bis nahe 40 Grad auf der Agenda.