Trocken oder nass?
Im Dezember und auch im Januar herrschte in der Summe verbreitet trockenes Wetter. Zahlreiche Flüsse (vor allem im Westen und Südwesten Deutschlands) führten markantes Niedrigwasser. Mitunter lag der Wasserstand am Pegel mehr als zwei Meter unter Norm. Im Februar zeigte sich Deutschland in puncto Niederschlagsverteilung zweigeteilt: Im Nordwesten fiel überdurchschnittlich viel Regen bzw. Schneeregen, teils auch Schnee. Im Süden dominierte hingegen noch längere Zeit trockenes Wetter durch schwachen Hochdruckeinfluss. Es folgte ein verhältnismäßig nasser Märzauftakt, nur in wenigen Gebieten ist es bisher „zu trocken“.
Nach den letzten Tagen mit reichlich Regen hat sich das Wetter pünktlich zum Wochenende beruhigt. Die feuchte Luft von Freitag ist jedoch noch nicht Geschichte. In den Frühstunden äußerte sich diese Feuchte allerdings mehr in Sachen Bewölkung oder Nebel als in Regen. Grundsätzlich ist Regen an diesem Samstag kaum mehr ein Thema. Er fällt allenfalls vereinzelt und auch nur in geringen Mengen vom Himmel, da Deutschland im Bereich eines Höhenrückens liegt, einer Zone hohen Luftdrucks in der Höhe. Das korrespondierende Bodenhoch hat seinen Schwerpunkt über der Oder im Grenzgebiet zwischen Polen und Deutschland.
Zeitgleich haben wir es auch mit der Bewölkung eines weit entfernt liegenden Tiefs zu tun. Doch sorgt dieses, wie bereits angesprochen, höchstens vereinzelt und auch nur vorübergehend mal für etwas Regen. Signifikante Regenmengen von erheblicher Bedeutung für das Monatsmittel werden nirgendwo in Deutschland erwartet. Sicherlich keine schlechte Nachricht, wenn man bedenkt, dass beispielsweise im Saarland in diesem März rund 40 bis 70 Liter Regen gefallen sind, wodurch das sonst übliche Monatsmittel bereits nach 10 Tagen erreicht, teils sogar überschritten wurde.
Am Sonntag verweilen wir am Rande der von der Ostsee bis ins westliche Russland reichenden Hochdruckzone. Dabei wird mit östlichem Wind trockene, aber besonders in der Osthälfte ansatzweise kühle Festlandsluft nach Deutschland geführt. Die Tiefdruckrinne über Westeuropa beeinflusst uns zum Ausklang des Wochenendes nur bedingt. So wird von den Modellen in der Westhälfte höchstens hier und da mal etwas Regen angedeutet. In der Summe überwiegt auch von Niedersachsen über Nordrhein-Westfalen bis nach Baden-Württemberg trockenes Wetter.
Neues Hoch, erneut Trockenheit?
Zum Wochenbeginn etabliert sich über den Azoren ein neues Hoch. Ein Ausläufer davon verlagert sich unter Verstärkung bis Dienstag weiter in Richtung Dänemark. Zwangsläufig baut sich auch am Boden vom Süden Englands und dem Norden Frankreichs her hoher Luftdruck über Deutschland auf. Es resultiert für einige Tage ruhiges Wetter bei überdurchschnittlichen Temperaturen. Die Natur wird sich demnach nicht lumpen lassen und weitere Blüh- bzw. Sprießversuche unternehmen. Dabei reicht das gefallene Regenwasser der letzten Tage noch einige Zeit als Feuchtegrundlage aus. Kulturpflanzen haben eher Probleme mit einem trockenen April als mit einem trockenen März. Da die Frontalzone (etwas naiv ausgedrückt: die Tiefdruckautobahn) sehr weit nördlich liegt, können Frontensystem am ehesten vorübergehend mal auf den Norden übergreifen, sind dabei aber kaum wetterwirksam. Nennenswerte Niederschläge sind erst zum kommenden Wochenende in Sicht. Trockenheit ist zunächst kein großes Thema.