Schneemassen und Kälte am Schwarzen Meer

Durch den Lake-Snow-Effect hat es in der Türkei sowie in Georgien heftig geschneit – dort derzeit der kälteste Ort in Europa.

Bereits gestern haben wir über den Lake-Snow-Effect an den großen Seen in den USA berichtet, doch auch bei uns in Europa können wir so etwas derzeit erleben – am südöstlichen Ende des Schwarzen Meeres.

 

Teilweise über 1 Meter Schnee in der Türkei

Schuld ist ein kleines, aber sehr wetterwirksames Tief über Südosteuropa. Während bei uns vergleichsweise „langweiliges“ Wetter unter Hochdruckeinfluss herrscht, konnte sich von Russland her eisige Kälte nach Süden ausbreiten. So gab es im Verlauf der Woche von Moskau bis zum Kaukasus und sogar bis in den Nordiran teils kräftige Schneefälle. Aufgrund der nördlichen Strömung über dem Schwarzen Meer kam es dann insbesondere am Süd/Südostufer zu Starkschneefällen – Snow-Lake-Effect. Besonders betroffen waren die Regionen am Pontischen Gebirge/Nordtürkei, in etwa von der Stadt Zonguldak, Cide bis nach Samsun, Trabzon und Batumi/Georgien sowie die Regionen im Kaukasus. Da es in dieser Gegend nur sehr wenige offizielle Wetterstationen gibt, liegen uns kaum Schneehöhen vor, dennoch erreichten uns Bilder, die deutlich über 1, teilweise bis 2 Meter Schnee zeigen.

Solche Wetterlagen sind extrem, kommen aber in regelmäßigen Abständen doch immer mal wieder vor, zuletzt traf es auch die türkische Großstadt Istanbul im Februar 2015, der Kollege Frank Abel hat darüber recherchiert.

Kältester Ort Europas Erzurum/Türkei mit -31 Grad

Nachdem das kleinräumige „Schneetief“ gestern abgezogen war, konnte es über den Schneeflächen stark auskühlen. So war es am heutigen Sonntagmorgen in der Türkei bitterkalt, mit -31 Grad war Erzurum der kälteste Ort in Europa. Normalerweise erwarten wir solche Temperaturen im hohen Norden Skandinaviens oder auch in Russland, aber dort war es mit "nur" -15 Grad vergleichsweise mild.