Föhnsturm in den Alpen und landesweit sehr milde Temperaturen
Die Zugbahn wird dabei geprägt von einem außergewöhnlich kräftigen Hochdruckblock, welcher sich von Osteuropa über das südliche Russland hinweg bis weit nach China und annähernd bis an die russische Pazifikküste erstreckt. Dieser Block lässt ein einfaches Vorankommen der Tiefs nach Osten hin schlicht nicht zu, daher müssen diese nach Norden ausweichen.
Das gut entwickelte Sturmtief PETRINE mit Kern gestern Mittag im Bereich der Bretagne sorgte in Verbindung mit dem erwähnten massiven Hochdruckblock, der ab Osteuropa entgegen liegt, für die nötigen Zutaten: Eine kräftige südliche Strömung. Während in Frankreich in großen Teilen des Landes stürmisches Wetter herrschte, war der Luftdruckgegensatz über Mitteleuropa meist weniger stark als noch zuletzt. Abgesehen von den Alpen! Sie wurden auf voller Breitseite vom Föhn erfasst. Auf der Zugspitze beispielsweise wehte der Wind in Orkanstärke, einzelne Böen erreichten Windgeschwindigkeiten von über 160 km/h. Aber auch in viele Alpentäler griff der Föhn mit Sturm durch. In Mittenwald südlich von Garmisch-Partenkirchen herrschte Föhnsturm bei Böen über 75 km/h. Im Inntal wurden sogar schwere Sturmböen der Stärke 10 gemessen (>90 km/h).
Regen auf der Alpensüdseite - Wärme nördlich des Hauptkamms
Entlang des Alpenhauptkamms sowie südlich davon blieb es währenddessen weitgehend dicht bewölkt und besonders in den Westalpen fielen oft auch ergiebige Niederschläge. Auf der Nordseite sorgte der Föhn hingegen in der markant trockenen Luft und durch die entsprechende Intensität oftmals für frühlingshafte Werte. Dort, wo dann noch der Sonnenschein hinzukam, wurde am Montag gar die 20-Grad-Marke teils mit Leichtigkeit geknackt – wohlgemerkt an einem 21. November. In Rosenheim wurden 21.9°C erreicht. Neue Dekadenrekorde für die letzte Novemberdekade gab es in Kempten und und Garmisch-Partenkirchen. Doch es ging noch wärmer: Am oberösterreichischen Gosausee wurden sogar 24°C gemessen!
Auch in Deutschland hat sich die milde Luft wie erwartet landesweit durchgesetzt. Sie wird sich auch am heutigen Dienstag noch halten können. Ab morgen dreht der Wind dann mehr und mehr auf Ost bis Nordost und es geht wieder dem novembertypischem grau in grau bei gewohnten Temperaturwerten entgegen.