Sturmgefahr in Westeuropa
Gefahr von "Schnellläufern"
Durch den eher frühwinterlichen Wettercharakter zeichnete sich der Herbst bislang nicht durch seine für ihn sonst typischen Stürme zu dieser Jahreszeit aus. Mit der Umstellung der Wetterlage bestehen nun Chancen auf den ein oder anderen Herbststurm. Zwischen Island, Großbritannien und der Westküste Norwegens nistet sich ein umfangreiches Tiefdruckgebiet ein, auf dessen Vorderseite milde Atlantikluft zu uns gelangt. An der westlichen Flanke dieses Tiefs gelangt Kaltluft auf den mittleren Atlantik und es bilden sich Randtiefs, die im Eiltempo (sog. Schnellläufer) um das "große" Tiefdruckgebiet ostwärts auf Westeuropa zuziehen.
Sturmböen im Flachland möglich
Ein erster Sturm wird uns voraussichtlich am Freitag erreichen. Der Wind wird in Böen Stärke 7 bis 8 (stark bis stürmisch), örtlich auch Stärke 9 erreichen, insbesondere dort, wo auch mal kräftigere Schauer durchziehen. In freien und oberen Berglagen sind auch schwere Sturmböen der Stärke 10, in Gipfellagen orkanartige Böen oder sogar Orkanböen bis Stärke 12 möglich. Zudem droht im Westen Starkregen, vor allem an den West- und Südwesthängen der Mittelgebirge mit potenzieller Hochwassergefahr an kleinen und mittleren Bächen und Flüssen.
Sonntag "knackiger" Sturm im Westen/Nordwesten?
Nach einer kurzen Pause am Samstag kommt am Sonntag ein zweiter, kräftiger Schnellläufer auf Westeuropa zu. Dessen genaue Zugbahn ist aber noch unsicher. Zumindest birgt er aber die Gefahr von Sturmböen, wenn nicht sogar von schweren Sturmböen im Westen und Nordwesten Deutschlands. Aus heutiger Sicht bahnt sich nichts dramatisches an, dennoch sollte man darauf vorbereitet sein und die Warnungen und Hinweise der Unwetterzentrale verfolgen.
Nur vorübergehend stürmisch
Eine generelle Umstellung hin zu länger andauerndem mildem und stürmischem Wetter zeichnet sich aber nicht ab. Ganz im Gegenteil: Der Wind wird wieder nachlassen und von Osten her dürfte es im Verlauf der nächsten Woche wieder kälter werden.