Schnee, Matsch und Glätte
In der vergangenen Nacht setzte in weiten Teilen Norddeutschlands bei Temperaturen um den Gefrierpunkt Schneefall ein. Auch im Westen sowie in der Mitte reichte es stellenweise für eine weiße Überraschung bis in tiefe Lagen. Straßenglätte sorgte für Verkehrsbehinderungen.
Günstige Wetterlage für Schneefall
Deutschland liegt im Bereich einer Tiefdruckrinne, in der sich im Laufe der Nacht ein eigenständiges Bodentief über der Region Teutoburger Wald – Weserbergland entwickelte. Dieses Tief löste in der Nacht vermehrt Niederschläge aus, wobei die Schneefallgrenze verbreitet unter 200 m lag. Zum Teil waren Schneefallwarnungen nötig. Obwohl der Erdboden quasi frei von Frost ist, reichte es in Ostwestfalen, dem Weser- und Leinebergland, im Raum Hannover, in der Lüneburger Heide, dem Großraum Hamburg, in Schleswig-Holstein sowie in Teilen Mecklenburg-Vorpommerns gebietsweise für die Bildung einer Schneedecke.
In der Folge wurden nicht nur auf der A2 erhebliche Verkehrsbehinderungen durch Straßenglätte gemeldet. In der Region Hannover führte starker Schneefall auf einigen Straßen und Wegen sogar zu Schneebruch an Bäumen. Feucht-kalte Luft ist auch tagsüber wetterbestimmend, somit sind weitere Schnee- oder Schneeregenfälle zu erwarten. Der Schwerpunkt kräftigerer Niederschläge verlagert sich tagsüber mehr und mehr in den Westen und Norden Mecklenburg-Vorpommerns sowie in den Süden und Osten von Schleswig-Holstein, stellenweise wird von den Modellen eine Schneedecke von 5 bis 10 cm angedeutet. Im Westen und der Mitte Deutschlands gibt es tagsüber noch einzelne Schneeschauer, die vor allem im Bergland zu Glätte führen. In tieferen Lagen ist es meist zu „mild“. Dennoch kann es nicht schaden, das eigene Fahrverhalten an die Witterung anzupassen. Nicht nur Schneefall kann zu Glätte führen, auch Gefrieren von Nässe und Reif sind bei Temperaturen um den Gefrierpunkt ein Thema.
Bis zum Abend schwächt sich das eingangs erwähnte Bodentief ab, der Kern zieht vom südlichen Niedersachsen weiter in den äußersten Nordosten Deutschlands. Nachfolgend ist von Westen her mit einem Druckanstieg zu rechnen, wobei die Niederschläge tendenziell nachlassen.
In der Nacht zum Mittwoch zieht das Bodentief über den Nordosten hinweg weiter zur Ostsee, dabei kann es im Nordosten gebietsweise nochmals für ein paar Zentimeter Schnee reichen. Auch in den Mittelgebirgen ist weiterhin zumeist leichter Schneefall möglich, sonst bleibt es vielerorts trocken. Glätte bleibt ein Thema, da häufig mit leichtem, teils sogar mit mäßigem Frost zu rechnen ist. Die Tiefstwerte liegen zwischen +2 und -4 Grad, im Bergland über Schnee teils darunter, im Oberallgäu sind bis -10 Grad möglich.
Wintermezzo Teil 2?
Nach kaltem, doch oft trockenem Beginn nähert sich im Tagesverlauf vom nordöstlichen Frankreich her ein weiteres kleines Tief, welches bis zum Abend das mittlere Deutschland erreichen soll. Die genaue Zugbahn des Kerns wird von den Modellen noch leicht unterschiedlich gerechnet, ergo sind Unsicherheiten bezüglich der Schneefallgrenze gegeben. Vor allem auf der kalten Seite des Tiefs (Ost- und Nordflanke) können Niederschläge zum Abend häufig als Schnee bis in tiefere Lagen fallen. Schwerpunkthalber sollte man sich besonders im südlichen Nordrhein-Westfalen, in Rheinland-Pfalz, im Saarland, im Schwarzwald und nachfolgend auch in Hessen zumindest zeit- und gebietsweise auf mögliche Verkehrsbehinderungen durch Schneefall einstellen. Ansonsten ist im Südwesten und nachfolgend allgemein im Süden Deutschlands im Zustrombereich milderer Luft ein temporärer Anstieg der Schneefallgrenze auf 500 bis teils 1000 m möglich.
Abgesehen von der Ostsee sind am Mittwoch der Norden und Osten Deutschlands bis zum Abend oft noch außen vor, regional lässt sich nach Nebelauflösung sogar die Sonne blicken.