Zwei besonders starke Stürme

Wir blicken auf zwei gefährliche Sturmsysteme. Zum einen richtet sich unser Augenmerk auf den Hurrikan MATTHEW und zum anderen auf den Taifun CHABA:

Heute wandert unser Blick mal wieder über den sprichwörtlichen Tellerrand. Ein Hurrikan stellt zunächst eine große Gefahr für Teile der Karibik dar und könnte in den kommenden Tagen markanten Einfluss auf den Tagesablauf der Bewohner entlang der Ostküste der USA nehmen. Ferner tankt der Taifun CHABA über der Philippinensee aktuell Energie auf, bevor er zur Wochenmitte auf Japan treffen soll.

Rätselraten – Trifft Hurrikan MATTHEW die Ostküste der USA?

Nach einer rapiden Verstärkung erreichte das Tief MATTHEW von Freitag auf Samstag mit maximalen Windgeschwindigkeiten von 257 km/h kurzzeitig die Stufe 5 auf der Hurrikan-Skala und somit die höchste Kategorie. Bisher gab es nur sehr wenige Tiefs, die sich binnen eines Zeitraumes von nur 36 Stunden von einem Tropischen Tief zu einem Hurrikan der höchsten Kategorie verstärkten. Inzwischen wird der Hurrikan zwar wieder in der Stufe 4 gelistet, doch ist dies längst kein Grund zur Entspannung, das Tief bleibt sehr gefährlich und wird die derzeitige Stärke zunächst beibehalten. Am Sonntagmorgen unserer Zeit lag das Zentrum des Wirbels gut 600 Kilometer südlich von Haiti über dem Karibischen Meer.

Der Hurrikan zieht nun langsam weiter nordwärts und wird zum Wochenbeginn mehr und mehr Einfluss auf das Wetter im karibischen Raum nehmen. Es besteht Unwettergefahr durch Sturm und Regen. MATTHEW trifft zum Montag von Süden her auf Haiti und Jamaika, hoher Wellengang und somit eine Sturmflut können nicht ausgeschlossen werden. Durch kräftige und länger andauernde Niederschläge kann es in den bergigen Regionen zu Bergrutschen kommen. Haiti wird somit erneut vor eine große Herausforderung gestellt, noch immer hat die Nation unter den Folgen des schweren Erdbebens vor 6 Jahren zu leiden. Nachfolgend wird der Wirbel wohl das östliche Kuba überqueren und zum Dienstag auf die Bahamas treffen. Dort bleibt das Tief voraussichtlich auch am Mittwoch noch sehr wetterwirksam, ehe die weitere Entwicklung in Form von Stärke und Zugbahn von den Modellen unterschiedlich interpretiert wird und somit mit großen Unsicherheiten behaftet ist.

Nachdem MATTHEW am Donnerstag die Bahamas verlassen soll, ist eine deutliche Abschwächung denkbar und diese wird von den Modellen auch größtenteils angenommen. Doch bleibt die genaue Zugbahn und somit der Einfluss auf die USA noch etwas im Trüben. Einige Modelle lassen den Sturm vor der Ostküste der Vereinigten Staaten nordostwärts ziehen, einzelne Berechnungen gehen aber auch von einem Landgang des Sturms aus. Wie auch immer, den Bewohnern entlang der Ostküste der USA steht im späten Verlauf der neuen Woche eine wettertechnisch spannende, vielleicht sogar gefährliche Wetterlage bevor.

Sicher ist sicher – Japan stellt sich auf die Ankunft eines Taifuns ein

Ein weiteres bemerkenswertes Tief liegt im Moment noch über der Philippinensee ohne direkten Einfluss auf die Philippinen selbst. Der Taifun CHABA hat sich in den letzten 24 Stunden deutlich verstärkt und wird inzwischen in der Kategorie 4 gelistet. Der Wirbel zieht heute weiter nordwestwärts. Zum Montag soll CHABA als Supertaifun (Windgeschwindigkeiten über 214 km/h) auf die südlichsten Inseln Japans (Ryukyu-Inseln) treffen. Nachfolgend wird von dem Taifun ein nördlicher bis nordöstlicher Kurs eingeschlagen. Zum Mittwoch würde das Tief nach letzten Berechnungen somit auf das japanische Festland treffen, sich zugleich abschwächen, aber mit Windgeschwindigkeiten um 150 km/h und Starkregen weiterhin gefährlich sein.