Wetter weltweit - Tropenstürme, Überschwemmungen und Luftmassengrenzen

Heute in der Weltwetter-Übersicht: Europa zwischen Herbst und Sommer, Tropenstürme vor Japan und angespannte Lage am Golf von Mexiko.

Auch an diesem Sonntag sehen wir uns ein paar Regionen etwas genauer an. Heute mit dem Blick auf die Wetterlaqe über Europa, Tropenstürmen bei Japan und die weiterhin angespannte Situation am Golf von Mexiko:

Europa – Zwischen sommerlich warm und herbstlich kühl

Die sich einstellende Wetterlage begünstigt einen Kaltluftvorstoß aus nördlichen Gefilden. Vor allem im Nordosten und Osten Europas deuten die Modelle für die neue Woche ein unterdurchschnittliches oder frühherbstliches Temperaturniveau an, während dem Südwesten und Westen Europas subtropische Luftmassen spätsommerliche Wärme bescheren. Deutschland liegt zwischen diesen beiden unterschiedlichen Luftmassen. So dreht der Wind zum Wochenauftakt zwischen einem Hoch über der Nordsee und einem Tiefdruckkomplex bei Finnland auf Nord.

In der Folge erreicht verhältnismäßig kühle Luft den Norden Deutschlands. Diese Luft erwärmt sich landeinwärts rasch und so werden abseits der Küsten vielerorts Werte im mäßig warmen Bereich leicht über 20 Grad erwartet. In der Südhälfte Deutschlands wird es spürbar wärmer, so sind im Oberrheingraben durchaus 26 bis 30 Grad zu erwarten. Im Bereich der Luftmassengrenze und durch die Orographie begünstigt, können im Bergland (bevorzugt Alpen) kräftigere Niederschläge in Form von Schauern und Gewittern nicht ausgeschlossen werden. Im Norden und Nordosten werden hingegen nur geringe oder gar keine Regenmengen angedeutet, sonst bleibt es vielerorts trocken. Bis Wochenmitte ändert sich die Wetterlage wenig.

Ab Donnerstag wird das Hoch über Nordsee von Westen und Osten her stark eingeschnürt bzw. größtenteils abgebaut. Diese Entwicklung hätte zur Folge, dass in weiten Teilen West-, Nord- und Mitteleuropas tiefer Luftdruck die Oberhand gewinnt. Ein kühler Herbstgruß ist jedoch nicht zu befürchten, da die prognostizierten Temperaturen in Europa am kommenden Freitag verbreitet im Bereich der Normalwerte liegen, oft sogar leicht darüber. Die Niederschlagsschwerpunkte sind in den Alpen, im Baltikum, im westlichen Russland und in der zweiten Wochenhälfte auch auf den Britischen Inseln auszumachen.

Amerika - Überschwemmungen an der Golfküste

Nach einigen verregneten Tagen und einem ungemütlichen Wochenende drohen in der neuen Woche weitere Niederschläge. Die Bundesstaaten an der Golfküste müssen weiterhin mit Überschwemmungen und Überflutungen rechnen. Die Kombination aus langsamer Verlagerung eines Tiefs und stetiger Feuchtezufuhr sorgt nach wie vor für eine brisante Mischung. Zudem können ergiebige Niederschläge im Bereich einer Luftmassengrenze über dem Mittleren Osten der Vereinigten Staaten die Situation in den vom Hochwasser betroffenen Südstaaten zusätzlich verschärfen, da viele Flüsse in den Mississippi fließen, welcher schließlich rund 150 Kilometer südlich von New Orleans in den Golf von Mexiko mündet. Auch im erst jüngst von heftigen Regenfällen heimgesuchten Mexiko, sind in den nächsten Tagen wieder unwetterartige Entwicklungen möglich. Geringe Luftdruckgegensätze und reichlich Feuchtigkeit lassen abermals Erdrutsche im Bergland befürchten.

Ost- und Südasien - Tropenstürme und Habagat

Mit CONSON und CHANTHU nähern sich gleich zwei Tropenstürme vom Pazifik her Japan. CONSON wird am Montag auf die Kunashiri und die Habomai-Inseln treffen, diese liegen unmittelbar vor der japanischen Küste nordöstlich von Hokkaido. Neben Sturmböen sind kräftigere Niederschläge zu erwarten, diese werden auch auf den östlichen Teil von Hokkaido übergreifen. Noch im Tagesverlauf soll sich das System abschwächen und nachfolgend zum Dienstag den Status Tropensturm verlieren. Auch den übrigen Regionen Japans steht ein mitunter nasser Start in die neue Woche bevor. Der Fokus möglicher Starkniederschläge liegt ab Wochenmitte voraussichtlich über dem Nordteil Japans, da mit CHANTHU ein weiterer Tropensturm erwartet wird. Im Bereich von Kyoto bis Kyushu wird hingegen eher ruhigeres und auch oft trockenes Wetter angedeutet. Ansonsten stehen weite Teile Süd- und Südostasiens weiterhin unter Einfluss des Monsuns, in einigen Regionen auch als Habagat bekannt.