Wetter weltweit - Sommermonsun, Mei-Yu und mehr
Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Die Grafiken zeigen den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für Temperatur, Wind und Niederschlag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Auch an diesem Sonntag sehen wir uns ein paar Regionen genauer an.
Atlantik, Pazifik und indischer Ozean
Über dem Atlantik und Pazifik sind an diesem Sonntag keine Tropenstürme aktiv und zunächst werden auch keine markanten Entwicklungen für die kommenden Tage erwartet. Allerdings hat in einigen Regionen der Erde die Regenzeit begonnen. Signifikante Niederschläge sind vom indischen Subkontinent über Südost- bis nach Ostasien zu erwarten, wenngleich längst nicht die gesamte Fläche betroffen ist. Für Indien ist in den kommenden Monaten der Sommermonsun relevant, dieser setzt im Juni von Südwesten her ein und dauert bis zum Herbst an. Viele Regionen Indiens warten seit mehreren Monaten auf nennenswerte Niederschläge. Dürre ist nach wie vor ein großes Thema. Zumindest für den äußersten Nordosten den Osten und die küstennahen Bereiche der Südhälfte des Subkontinents werden in den nächsten Tagen wiederholt Regenfälle erwartet. Der Nordwesten ist zunächst nicht betroffen. Da kräftigere Niederschläge zu dieser Jahreszeit nicht unüblich sind, ist es auch kein Wunder, dass der oben erwähnte EF-Index über Indien nicht anspringt.
Wesentlich weiter südwestlich von Indien werden deutlichere Signale angeboten. So steht dem flächenmäßig zweitgrößten Inselstaat der Welt ein sehr unbeständiger Wochenauftakt bevor. Madagaskar ist in diesem Jahr bereits einige Male von Tropenstürmen mit heftigen Niederschlägen getroffen worden. Auch an diesem Sonntag und zum Wochenbeginn werden wieder kräftigere Niederschläge erwartet, schwerpunkthalber im Norden der Insel. Seit Jahresbeginn herrscht eine rege Aktivität über dem Indischen Ozean im Vergleich zu den anderen Weltmeeren.
Mongolei, Russland, China und mehr
Kräftigere Niederschläge sind an diesem Sonntag und zum Auftakt der neuen Woche im Bereich einer sich nur langsam verlagernden und wellenden Front über Teilen der Mongolei, dem nordöstlichen China und Teilen des südöstlichen Russlands zu erwarten. Da sich das Frontensystem insgesamt nur langsam bewegt, kann es zu ergiebigem Regen und im Bereich der energiereichsten Luftmasse auch zu starken Gewittern kommen. In den nächsten Tagen gelangt von Norden her kühlere Luft in die Region und das Wetter beruhigt sich zumindest etwas. Grundsätzlich werden aber weiterhin Tiefdruckstörungen erwartet. Viel Regen droht heute und am Montag sowie allgemein in den nächsten Tagen in weiten Teilen des östlichen und südlichen Chinas, da sich auch in diesem Bereich eine quasi-stationäre Wetterfront befindet. Europäern wenig bekannt, doch von vielen Einwohnern Südostasiens gefürchtet, die sogenannte „Mei-Yu Front“. Es gab bereits Fälle, in denen sich diese Front über einen Zeitraum von zwei Monaten nur unwesentlich verlagert und massive Schäden durch Überschwemmungen und durch Bergrutsche verursacht hat.
Europa wenig sommerlich
Nicht nur in Deutschland wird sich ein Großteil der Bevölkerung nach stabilem Wetter, frühsommerlicher Wärme und längerem Sonnenschein sehnen, denn weiten Teilen des europäischen Kontinents stehen beständig unbeständige Tage bevor. Durch dominanten Tiefdruckeinfluss ist wiederholt mit Niederschlägen zu rechnen, die durchaus zu einem Anstieg der Hochwassergefahr in einzelnen Ländern beitragen werden. Ansatzweise ruhiges Wetter wird am ehesten noch für Teile Spaniens und den östlichen Mittelmeerraum angeboten. Einheitlicher zeigt sich hingegen das zu erwartende Temperaturniveau: Meist werden Temperaturen im Bereich der Normalwerte oder leicht darunter erwartet, nur in wenigen Regionen ist es zu warm für diese Jahreszeit, vor allem in Teilen Skandinaviens und im späteren Wochenverlauf in Osteuropa.