Wetter weltweit - Unwettergefahr in Teilen Europas
Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Die Grafiken zeigen den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für Temperatur, Wind und Niederschlag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns auch an diesem Sonntag ein paar Regionen genauer an.
Europa – Vielerorts zu warm, kräftige Regengüsse im Südwesten
Durch die aktuelle Großwetterlage ist es in vielen Ländern Europas zu warm. Diese Situation wird noch ein paar Tage andauern, ehe sich ab Freitag und dann zum nächsten Wochenende die Wetterlage markant umstellt. Derzeit deuten die Modelle einen südlichen Vorstoß arktischer Luftmassen in den mitteleuropäischen Raum an. Doch zunächst beginnt die neue Woche vor allem in Südskandinavien und Mitteleuropa verbreitet trocken und mit deutlich überdurchschnittlichen Temperaturen. So beträgt die positive Abweichung zu den normalen Tageshöchstwerten beispielsweise in Südschweden und Südnorwegen bis zu 12 Grad, in Mitteleuropa sind es etwa 2 bis 8 Grad. Es ist demnach nicht weiter verwunderlich, dass bereits in vielen Ländern hohe Waldbrandgefahr herrscht, Trockenheit und Niedrigwasser sind weitere Probleme.
Etwa 1 bis 5 Grad zu kühl ist es zum Wochenbeginn in Spanien, Portugal und in wenigen Regionen Südosteuropas. Doch die Wetterstationen auf der Iberischen Halbinsel melden nicht erst seit diesem Monat immer mal wieder unterdurchschnittliche Temperaturwerte. Es ist schon auffällig und erwähnenswert, dass in unregelmäßigen Abständen arktische Luftmassen von Norden her über den Nordostatlantik bis nach Südwesteuropa und in den Nordwesten Afrikas vordringen.
Ein markanter Tiefdruckwirbel, welcher mit seinem Schwerpunkt am Montag westlich der Biskaya liegt, wird bis zur Wochenmitte vor allem in Portugal, Spanien, Frankreich, Großbritannien und teils im Alpenraum für mitunter kräftige, regional unwetterartige Niederschläge sorgen, aber auch in Südosteuropa kann es je nach Tag und Region heftige Unwetter geben. Erst am gestrigen Samstag begünstigte ein Höhentief über dem Karpatenraum beispielsweise in Rumänien und Serbien die Auslöse schwerer Gewitter, teils mit massivem Hagelschlag.
Atlantik und Pazifik - Keine Tropenstürme aktiv
Über den Weltmeeren ist es zur Zeit verdächtig ruhig. So kann an diesem Sonntag kein Tropensturm, Hurrikan, Zyklon oder Taifun ausgemacht werden. Ein gewisses Entwicklungspotenzial ist in den kommenden Tagen im Seegebiet von Polynesien sowie über dem mittleren westindischen Ozean gegeben. Interessant könnte die mögliche Verstärkung eines Tiefs östlich von Somalia für die Arabische Halbinsel sein. Noch sind sich die Modelle nicht sicher, aber einzelne Berechnungen deuten neben der Verstärkung eine nördliche Zugbahn an. Zum Donnerstag könnten der Oman und Teile Jemens von dieser Entwicklung betroffen sein, kräftige Niederschläge und Sturm inklusive. Über dem Atlantik und dem Nordostpazifik werden keine Entwicklungen erwartet.
Australien – Unwettergefahr zum Wochenausklang bzw. Wochenstart
An diesem Sonntag sorgt ein kräftiges Tief, welches mit seinem Schwerpunkt entlang der Südküste des Kontinents weiter nach Osten zieht, vor allem im Südosten Australiens für mitunter kräftige Regengüsse, Gewitter und Sturmgefahr. Dieses Ereignis ist glücklicherweise von kurzer Dauer, aber wird in den nächsten 24 Stunden noch Teile der Bundesstaaten South Australia, New South Wales, Victoria und Tasmanien betreffen. Der staatliche Wetterdienst hat für Teile dieser Territorien Unwetterwarnungen vor Überflutungen, schweren Gewittern und Sturm ausgesprochen.
Kanada – Keine Entspannung bei der Waldbrandsituation
In dem von katastrophalen Walbränden betroffenen Bundesstaat Alberta ist in den kommenden Tagen keine Wetterumstellung zu erwarten. Etwaige Niederschläge fallen meist nur punktuell und am ehesten in den angrenzenden Territorien.