Heftige Überflutungen in Texas

Im US-Bundesstaat Texas sorgen derzeit schwere Unwetter mit sintflutartigen Regenfällen und kräftigen Gewittern für heftige Überflutungen.

Schwere Unwetter wüten momentan über dem Süden der USA, besonders davon betroffen ist der US-Bundesstaat Texas, wo von Sonntag auf Montag in einem Zeitraum von nur 12 Stunden teilweise bis zu 260 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen sind. Lokale Medien berichten auch von Mengen über 500 Liter. Etliche Straßenzüge und rund 1000 Häuser stehen unter Wasser, alleine in Houston wurden über 900 Menschen aus den Fluten gerettet, bislang gab es fünf Todesopfer. Auch in den nächsten Tagen erwarten die nationalen Wetterbehörden weitere schwere Regenfälle, die Lage bleibt brisant.

Stationäres Tief verursacht heftige Regenfälle

Die derzeit vorherrschende Wetterlage in den USA ist schön auf der Abbildung zu erkennen. Zum einen befindet sich ein Tief über den Rocky Mountains, das sowohl an seiner Ost- als auch an seiner Westseite jeweils von hohem Luftdruck flankiert wird. Der Hochdruckrücken dehnt sich jeweils sehr  weit nach Norden aus, wodurch eine recht stabile, sogenannten „Omega-Wetterlage“ (vom griechischen Buchstaben Omega abgeleitet) entsteht. In diesem Fall haben wir es strenggenommen sogar mit zwei  „Omegas“ zu tun, welche einerseits das Hoch über dem östlichen Teil der USA und andererseits das Hoch über der Westküste der USA auf der Wetterkarte zeichnet. Das Tief über den Rocky Mountains ist daher blockiert oder eingeklemmt, so wird es sich auch in den kommenden Tagen nur sehr langsam verlagern können. Aus dieser Druckkonstellation resultiert für die mittleren Bundesstaaten der USA eine südliche Strömung, bei der sehr feuchte Subtropikluft vom Golf von Mexiko über das Festland geführt wird. Diese Luft ist hochreichend labil geschichtet, so dass sich in dieser „pappfeuchten“ Luft mit dem Hebungsantrieb des Tiefs kräftige Schauer und Gewitter ausbilden können.

Neue Monatsrekorde in nur wenigen Stunden

Der schwere Platzregen in weiten Teilen Texas brachte vielerorts nicht nur neue Tagesrekorde, sondern auch neue Monatsrekorde. So wurde am Intercontinental Airport von Houston am Montag eine Tagesregenmenge von 251,7 Liter pro Quadratmeter gemessen, die bisher höchste Regenmenge wurde dort mit 207,3 Liter im April 1976 registriert. So brachten die sintflutartigen Regenfälle innerhalb kürzester Zeit einen neuen Monatsrekord. Bei solch extrem hohen Regenmengen sind die Bilder nicht verwunderlich, die uns derzeit aus Texas erreichen und im folgenden Video recht eindrucksvoll gezeigt werden.

Doch die Situation kann sich auch in den kommenden Tagen nicht entspannen. Da das Tief weiterhin blockiert wird, kann womöglich noch bis Freitag der Nachschub von feuchter Luft anhalten und demnach weitere Unwetter durch heftige Gewitter und Platzregen drohen.