Wetterkapriolen in den USA
Früher Start in die Tornado-Saison, inklusive Rekordniederschläge, dann verhältnismäßig unauffällige Phase durch Kaltluftvorstöße. Das Frühjahr zeigt sich in den Vereinigten Staaten von Amerika bisher mehr als abwechslungsreich. An diesem Wochenende gibt es einen Nachschlag. Temperatursturz von 20 Grad binnen 24 Stunden, heftiger Schneesturm, teils aber auch der Beginn des bisher ruhigsten Witterungsabschnittes seit dem Herbst:
Vom Frühling in den Winter in 24 Stunden
Im Bundesstaat Colorado gab es von Dienstag bis Freitag recht flächig Höchstwerte um oder über 20 Grad. An diesem Wochenende werden regional nur mehr 0 bis 3 Grad erreicht und länger andauernde Niederschläge gibt es obendrein, meist als Schnee. Am Freitag wurden Warnungen vor starkem Schneefall für das Hochland von Colorado und Teile von Wyoming ausgegeben, welche bis zum Sonntag andauern, eine Verlängerung bis Montag oder Dienstag nicht ausgeschlossen. Das Wort „Wettersturz“ hat in diesem Fall eine nachvollziehbare Existenzberechtigung. Teilen der eben genannten Bundesstaaten steht ein markantes Schneefallereignis bevor. Problematisch sind die prognostizierten Schneemengen vor allem für die inzwischen aufgeblühte Natur in tieferen Lagen. Bäume mit bereits entfaltetem Blattwerk werden es nicht leicht haben, die Schneelast zu halten. Durch Baumsturz sind wiederum die teils veralteten Stromtrassen gefährdet.
Unwettergefahr auch durch Regen
Doch sind auch weitere Bundesstaaten nicht vor unwetterartigen Niederschlägen gefeit. So steht einem breitem Streifen von North und South Dakota bis hinunter nach Texas markantes Wetter bevor. Aufsummierte Regenmengen bis Montag im Bereich von 100 bis über 300 Liter pro Quadratmeter lassen zudem Überflutungen und Hangrutsche befürchten. Im Fokus stehen vor allem die Great Plains sowie die östlichen Ausläufer der Rocky Mountains. Es werden massive Beeinträchtigungen im Straßen-, Schienen- und Flugverkehr erwartet.
Schneesturm im April ungewöhnlich?
Die vergangenen Jahrzehnte haben gezeigt, dass späte Schneefallereignisse im April am ehesten in Jahren mit einem ausgeprägten El Niño auftreten. Allerdings stammt die höchste gemessene 24-stündige Schneefallmenge aus dem Jahr 1921, einem La Niña-Jahr. Damals meldete beispielsweise die Station Silver Lake vom 14. auf den 15. April eine Neuschneehöhe von rund 1,93 Meter. Verursacher des bevorstehenden Winter- bzw. Regenwetters ist in ein ausgeprägtes Höhentief über der Westhälfte der USA. Demgegenüber steht, mit Blick auf die neue Woche, ein sich kräftigendes Hoch über dem Nordosten. Allgemein erwartet die nordöstlichen Bundesstaaten in den kommenden Tagen die ruhigste Phase seit dem Herbst.
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