Europas letzte Winterparadiese

Während hierzulande schon sehnlichst der Frühling erwartet wird, geht es andernorts noch richtig winterlich zu. Ein kurzer Überblick, wo in Europa noch Frost und Schnee das Sagen haben...

Winterfreunde haben aktuell zwei Möglichkeiten: entweder sie begeben sich in die Hochgebirgslagen Mittel- und Osteuropas oder direkt in den Norden. In Skandinavien und im nördlichen Russland hat der Winter noch weite Landesteile fest im Griff.

 

Wintersportgebiete Alpen, Tatra und Karpaten

 

In den hohen Berglagen der Alpen ist es derzeit noch winterlich, Dauerfrost gibt es ab etwa 1500 bis 2000 Metern. In dieser Höhe liegen zwischen 10 cm und über 1 m Schnee, teilweise auch mehr als 2 m. Oberhalb von 2000 Metern hat sich die weiße Pracht bis auf 4 m angehäuft, wie z.B. auf dem Säntis. In den kommenden Tagen werden oberhalb von 700 bis 1000 Metern noch ein paar Zentimeter Neuschnee hinzukommen. Ab Karfreitag steigt mit leichter Milderung die Schneefallgrenze auf etwa 1000 bis 1500 Meter an. In den Hochgebirgslagen bleibt es frostig mit weiterhin guten Wintersportmöglichkeiten.

 

Ähnlich sieht es in der Hohen Tatra und in den Karpaten aus. Dort liegen in den höchsten Lagen teilweise mehr als 2 m Schnee. Wintersport ist hier ab 1300 Meter möglich, in den rumänischen Karpaten ab etwa 1600 Meter. Auch Dauerfrost ist in diesen Höhen noch angesiedelt, wobei wie in den Alpen nächtliche Tiefstwerte von unter -10 Grad möglich sind. In der vergangenen Nacht wurden in einigen Gipfellagen (3000 Metern und höher) auch Werte unter -15 Grad gemessen.

 

Hochwinterlich in Lappland und Nordrussland

 

Nachdem es Mitte März schon Ansätze von frühlingshaftem Wetter bis hinauf nach Lappland gab (selbst am Polarkreis örtlich 11 Grad plus), hat sich im nördlichen Skandinavien nun wieder hochwinterliches Wetter mit frostigen Temperaturen eingenistet. Dauerfrost herrscht aktuell in der Nordhälfte Schwedens und Norwegens sowie verbreitet in Finnland. Am heutigen Morgen wurden in Lappland Tiefstwerte von teilweise unter -25 Grad registriert, in der Nacht zuvor gab es in der Finnmark sogar örtlich unter -30 Grad. Schnee liegt hier noch flächendeckend nördlich einer Linie Oslo-Stockholm-Helsinki, in Lappland mit 50 bis 90 cm, in den Hochlagen des Skandinavischen Gebirgszuges auch bis 2 m.

 

In Russland gibt es noch Schnee bis in die mittleren Breiten, so auch in der Hauptstadt Moskau. Der Dauerfrost ist hier aber nicht ganz so scharf ausgeprägt, wie in Nordskandinavien. Die nächtlichen Tiefstwerte lagen nur vereinzelt bei -20 Grad oder darunter. Auch Estland und Gebiete Weißrusslands liegen noch unter einer dünnen Schneedecke. Insgesamt wird sich das winterliche Wetter bis über den Monatswechsel halten, wobei sich aber die Fröste etwas abschwächen werden. Nur in Island, wo es gerade recht mild ist, kann sich vorübergehend kälteres Wetter etablieren, hier liegt vor allem im Inland einiges an Schnee.