Regen und Schnee durch "Kaltlufttropfen"

Warum sich im meteorologischen Frühling immer noch kein Frühlingswetter einstellen will und die Wintersportler sich über Neuschnee freuen können.

Blickt man auf die Wetterkarte am Boden und schaut sich den Druck an, so könnte man meinen, dass das schöne Wetter weiterhin anhält. Doch der Schein trügt. Denn das Hoch JOACHIM wird durch einen sogenannten Kaltlufttropfen gestört, der für Bewegungen in der Atmosphäre sorgt, was vor allem der Osten und Süden Deutschlands zu spüren bekommen wird.

Definition „Kaltlufttropfen“

Zu allererst sollte geklärt werden, was man überhaupt unter einem Kaltlufttropfen versteht. Es handelt sich hierbei um ein kaltes Tiefdruckgebiet in der Höhe, was am Boden kaum erkennbar ist, da sich dort nur eine schwache zyklonale Zirkulation befindet. Unter zyklonal versteht man eine Rotationsbewegung gegen den Uhrzeigersinn, die alle Tiefdruckgebiete auf der Nordhalbkugel aufweisen.

Wie aber entsteht dieses, vor allem kalte Tief in der Höhe? In diesem Fall ist sie durch einen so genannten Cut-Off-Prozess eines Tiefdruckgebietes entstanden. Das bedeutet, dass sich dieser Kaltlufttropfen vom eigentlichen Tiefdruckgebiet abgeschnitten hat und nun seine eigene Bewegungsrichtung besitzt. Im aktuellen Fall zieht der Kaltlufttropfen nicht wie gewöhnlich nach Osten, sondern wandert nach Westen. Während das Höhentief mit der Zeit erhalten bleibt, schwächt sich der Tropfen immer mehr, aufgrund der Reibung am Boden, ab. Die kälteste Luft befindet sich in der Mitte des Kaltlufttropfens. Häufig treten diese Wettererscheinungen im Winter über dem Festland auf und befinden sich wie jetzt über den Randbereichen des Boden-Hochs. Deswegen zeigt eine Barometeranzeige weiterhin hohen Luftdruck an, obwohl sich in der Höhe das Tief befindet und der Himmel voller Wolken ist, wobei es regional zu kräftigen Niederschlägen kommen kann.

Wetter - Heute und Morgen

Bereits in der Nacht zum Dienstag traten im Nordosten, wie Berlin, Brandenburg und Sachsen, Schnee- oder Regenfälle auf. Diese breiteten sich in den frühen Morgenstunden nach Westen, vor allem in Richtung Bayern und Baden-Württemberg, aus. Im Laufe des Tages ziehen die Niederschläge dann gänzlich in den Süden, dort fallen sie vor allem als Schnee. In den hohen Lagen können bis zu 8 Zentimeter Neuschnee fallen. Zum Abend und in der Nacht nehmen die Schneefälle dann ab, sodass es morgen wieder freundlicher und wärmer wird.