Schwere Überschwemmungen im Süden der USA
Seit Beginn der Woche haben sintflutartige Regenfälle im Süden der USA ganze Landstriche unter Wasser gesetzt und eine Flutkatastrophe historischen Ausmaßes ausgelöst. Im US-Bundesstaat Louisiana sind seit Montag teilweise über 500 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Tausende Menschen mussten bereits ihre Häuser verlassen, mindestens fünf Personen starben. Doch damit nicht genug, denn am Wochenende drohen bereits weitere Unwetter mit heftigen Regenfällen in der Region.
Über 500 Liter Regen in Louisiana
In den letzten Tagen konnten sich über dem Süden der USA kräftige Regenfälle entwickeln, die innerhalb kurzer Zeit Niederschlagsmengen weit über 100 oder 200 Liter pro Quadratmeter brachten, in Louisiana gab es in der Stadt Monroe in nur drei Tagen sogar über 500 Liter pro Quadratmeter, fast soviel, wie in Berlin über das gesamte letzte Jahr verteilt.
Ursache für die Rekord-Regenfälle war ein arktischer Trog, der mit seiner Kaltluft zu Beginn der Woche extrem weit nach Süden bis nach Texas und in den Norden Mexikos ausgriff. An der Grenze zu der weiter östlich liegenden feucht-warmen Subtropikluft über dem Golf vom Mexiko konnten sich heftige Schauer und Gewitter bilden. Diese kamen im Verlauf der Woche weiter nach Osten voran und verstärkten sich im Bereich des unteren Mississippilaufes. In den US-Bundesstaaten Oklahoma, Texas, Louisiana, Tennessee, Illinois und Arkansas stehen derzeit ganze Landstriche unter Wasser, mindestens fünf Menschen fielen der Flut bereits zum Opfer. In einigen Bezirken wurde der Notstand ausgerufen.
Luftaufnahmen zeigen das Ausmaß der Überschwemmungen in Bossier City, Louisiana:
Am Wochenende drohen weitere Regenfälle
Die Situation kann sich noch nicht entspannen, durch erneut drohende Unwetter dehnt die nationale Wetterbehörde ihre Warnungen sogar noch auf andere Regionen aus. Denn an dem südlichen Teil des bereits angesprochenen arktischen Troges konnte sich ein eigenständiges Tief in der Höhe entwickeln, welches nun über dem Golf von Mexiko zieht. Mit kalter Luft in der Höhe sowie warmer und feuchter Luft in unteren Schichten sind die Bedingungen für erneut heftige Schauer und Gewitter mit Starkregen gegeben, die nach Norden ziehen und wahrscheinlich bis Sonntag besonders stark Gebiete von Mississippi, dem südlichen Arkansas und dem Osten Louisianas betreffen. Selbst das gröber aufgelöste ECMWF prognostiziert in diesen Regionen teilweise 6-stündige Niederschlagsmengen bis zu 80 Liter pro Quadratmeter. Doch in Alabama drohen Unwetter. Erst in der neuen Woche kehrt vorerst Ruhe ein.