Kälte über dem Atlantik

Im gerade abgelaufenem Winter 2015/16 stellte sich über dem Nordatlantik und in Teilen Asiens oftmals starke Kälte ein.

Kälte über dem nördlichen Atlantik

Auch in diesem Winter setzte sich die schon seit mehreren Jahren vorhandene Tendenz fort, dass sich einmal eingestellte Wetterlagen über einen längeren Zeitraum halten. Während beispielsweise im Winter 2013/14 sowie 2014/15 oftmals über dem nordamerikanischen Kontinent Kaltluftvorstöße mit Schnee und strenger Kälte von der Arktis bis weit in den Süden der USA vorherrschten, gab es diese in diesem Winter nur vorübergehend. Trotzdem waren die Kaltluftvorstöße nicht verschwunden, sondern haben sich 2015/2016 in Richtung Atlantik verlagert, so dass die Messgeräte z.B. auf Island oftmals Temperaturen zeigten, die unter den dort üblichen Werten lagen. Gleichzeitig fiel häufig Schnee, die die dort vorhandenen Gletscher zum Wachsen brachten.

Mildes Europa

In Mitteleuropa war es dagegen - wie schon in den vergangenen Wintern - mild, so lag die Abweichung in diesem Winter deutschlandweit bei 3,2 Grad über dem langjährigen Mittel. Ursache waren oftmals Warmluftvorstöße vom Atlantik, im Dezember 2015 sogar vom Mittelmeer, die für hohe Werte sorgten. So war allein der Dezember der wärmste in Berlin (Dahlem) seit Aufzeichnungsbeginn 1908.

Kälte über Teilen Asiens

Im Gegensatz dazu brachten häufig nördliche Winde seit etwa Dezember 2015 aus Sibirien Kaltluft weit nach Asien hinein wie zum Beispiel in die Mongolei, teilweise sogar noch weiter nach Süden bis nach Vietnam, wo es zu starken Schäden vor allem beim Vieh kam. Das ist zwar nicht unbedingt ungewöhnlich, kommt aber im Durchschnitt nur alle 20 bis 30 Jahre vor, dass die Temperatur in den nördlichen Teilen Vietnams nur bei 7 bis 2 Grad in der Nacht liegt, normalerweise sind dort im Winter 15 bis 10 Grad üblich.