Interessante Wettererscheinungen

In den vergangenen Tagen sorgte ein Tief für kräftige Regenfälle im Mittelmeerraum und für viel Schnee in der Alpenregion

Interessante Wettererscheinungen in Europa

Im Hinblick auf das Europa-Wetter in den vergangenen Tagen kann man feststellen, dass u.a. im Mittelmeerraum ein Tiefdruckgebiet für teilweise sehr kräftigen Regenfällen sorgte, in den Alpen und deren Umfeld gab es starke Schneefälle.

Viel Schnee und Regen

Das Tief ZISSI, dessen Zugbahn vom Atlantik zum Mittelmeerraum gerichtet war und sich daher mit viel Feuchtigkeit anreicherte, zog anschließend in Richtung Balkan weiter. Es sorgte dabei für kräftige Niederschläge. In den Alpen fielen 1 bis 3 Meter Neuschnee, z.B. in den Dolomiten bis zu 2 Meter in 48 Stunden. Dadurch besteht eine hohe Lawinengefahr. Solch hohe Schneemengen bleiben normalerweise die Ausnahme und kamen in dem konkreten Fall zustande, da die sehr feuchte Luft durch südliche Winde an die Alpen prallte. Das Hochgebirge wirkt quasi wie eine Mauer, die das weitere Vordringen der Luft stark behindert. Somit muss die Luft beim weiteren Vordringen an den Berghängen aufsteigen und kühlt dabei stark ab. Kältere Luft kann weniger Feuchtigkeit speichern als wärmere Luft und daher kommt es dann zu starken Niederschlägen, die je nach Temperatur als Schnee oder Regen fallen. Nachdem das Tief vom Mittelmeer in Richtung Balkan wanderte, kam es u.a. auch in Tschechien und in der Slowakei zu starkem Schneefall in den höheren Lagen.  Direkt am Mittelmeer traten heftige Regenfälle auf. So registrierten die Messgeräte in Solenzara auf Korsika innerhalb von 72 Stunden 159 Liter pro Quadratmeter. Das ist bemerkenswert, liegt doch der durchschnittliche Niederschlagswert im Monat Februar auf Korsika bei rund 70 Liter. Es ist also innerhalb von 3 Tagen mehr als das Doppelte an Regen gefallen.

Orkanartiger Sturm bis hin zum Tornado

Das Tief war auch von einem starken Windfeld begleitet, so dass es z.B. im Süden Italiens und in Kroatien schwere Sturmböen mit Windspitzen bis zu 122 km/h gab. Nachdem  polare Kaltluft auf der Rückseite des Tiefs in Frankreich auch am Mittelmeer angekommen ist, kam es dort nicht nur zu starken Niederschlägen, sondern auch zu einer Tornadomeldung, die auf ein starkes Gewitter hinweist, was aber beim Aufeinandertreffen von Polarluft auf die warme Mittelmeerluft nicht verwunderlich ist.