Wetter weltweit: Vom Frühsommer in Griechenland bis zum Hurrikan im Badeparadies
Wie jeden Sonntag blicken wir wieder auf ein paar auffällige Wettererscheinungen, die weltweit in der kommenden Woche zu erwarten sind. Zum einen interessiert uns der Blick auf den stärksten Wirbelsturm der Südhalbkugel, WINSTON, zum anderen schauen wir was in Sachen Winter oder Sommer in Europa passiert.
Stärkster Wirbelsturm der Südhalbkugel triff Fidschi-Insel
Normalerweise schauen wir auf die Wetterentwicklung in der kommenden Woche, doch bei diesem außergewöhnlichen Ereignis lohnt der Blick zurück. Am gestrigen Samstag zog zum ersten Mal ein Kategorie 5 Wirbelsturm (höchste Wirbelsturmstufe auf der Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala) über das Badeparadies der Fidschi-Inseln. Der Kerndruck betrug 915 hPa, die Böen um 300 km/h, damit ist WINSTON der bisher stärkste Wirbelsturm der Südhalbkugel seit Beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen. Der Sturm richtete heftige Verwüstungen auf dem Inselstaat an. Dieser liegt mit rund 900.000 Einwohnern 3000 Kilometer östlich von Australien und 2000 Kilometer nördlich von Neuseeland.
Derzeit hat WINSTON die zweithöchste Stufe und liegt knapp westlich der Fidschi-Inseln und östlich von Vanuatu. Die neusten Berechnungen zeigen eine weitere Abschwächung, dennoch muss auch in der kommenden Woche in diesem Regionen mit Böen zwischen 100 und 150 km/h gerechnet werden. Die genaue Entwicklung und Zugbahn kann man in unserem StormTracker von MeteoEarth.com jederzeit interaktiv mitverfolgen.
Europa zwischen Winter und Sommer
Aber nicht nur in den tropischen Gefilden ist derzeit wettertechnisch was los, sondern auch bei uns in Europa tut sich wieder was. Mit dem Tiefdruckkomplex XIN hat sich am Wochenende über weite Teile Mittel- und Westeuropas eine Luftmassengrenze aufgebaut, genau in diesem Bereich kommt es zu kräftigen Regenfällen und Tauwetter bis in die höchsten Lagen. Der Schwerpunkt liegt dabei von den Britischen Inseln über die BeNeLux-Staaten, Deutschland und Tschechien sowie die Alpengebiete. Lokal werden bis Dienstag an die 100 Liter Regen auf den Quadratmeter erwartet, hinzu kommt das Schmelzwasser. Einige kleinere Bäche und Flüsse dürften die Massen nicht auffangen können und über die Ufer treten. Im Bergland muss mit Erdrutschen oder Schlammabgängen gerechnet werden. Die Kollegen der Unwetterzentrale sind bereits im Dauereinsatz und haben entsprechend Warnungen herausgegeben.
In der neuen Woche kommt wieder Bewegung in die Atmosphäre. Üblicherweise stellt sich ein sogenanntes "zonales" Strömungsmuster ein, Tiefdruckgebiete ziehen von West (Atlantik) nach Ost (Russland). Doch entwickelt sich über dem Atlantik eine riesige Hochdruckbrücke, die in etwa von den Azoren bis nach Grönland reicht, auf, so werden die Tiefs entweder weit nach Afrika oder eben in Richtung Nordpol abgelenkt. Für uns in Deutschland bedeutet dass, unser Wetter kommt in den meisten Fällen aus Nordeuropa (Strömung ist "meridional", Zugbahnen der Tiefs von Nord nach Süd).
Eine ähnliche Konstellation hatten wir bereits letzte Woche, und so wird es auch in den nächsten Tagen starke Unterschiede der Temperaturabweichung geben. Im Südosten Europas (Balkan, Griechenland und Türkei) werden wieder frühsommerliche Temperaturen erwartet, während man in Frankreich, Spanien und auch wieder bis nach Nordafrika und den Kanaren mit nasskaltem Wetter rechnen muss. Dort kann es in der zweiten Wochenhälfte mit höhenkalter Luft sogar auch wieder Schnee geben.
Auch bei uns in Deutschland wird es noch einem sehr milden Wochenauftakt im Verlauf wieder deutlich kälter werden, die Temperaturen nähern sich den "Normalwerten" an, nachts gibt es verbreitet Frost. Nach einem späten Wintereinbruch bis in Flachland sieht es aber nicht aus, in den Bergen dürfte man sich aber noch über etwas Winter freuen dürfen. Das ausführliche Wochenwetter gibt es morgen an dieser Stelle.