Wo man an diesem Wochenende mit Schnee aufwachen könnte

Wie jeden Freitag hier wieder unser genauestes Wochenend-Wetter für Deutschland. Nicht überrascht sein, wenn es mal weiß wird!

Es ist Freitag und damit wieder Zeit für das Wochenendwetter. Und das wird im Detail, gerade was den Freitag angeht, eine richtige Herausforderung. Ursache ist das Tief THERESE, das zwar immer schwächer wird, aber am Sonntag genau über Deutschland hinweg ziehen wird. Dabei kann es in manchen Regionen sogar bis in tiefe Lagen zeitweise schneien!

Wetterlage

Deutschland sowie weite Teile Mittel- und Westeuropas sind auf der Rückseite der Tiefs RUZICA und SUSANNA nun von gemäßigt kalter polarer Meeresluft "geflutet" worden. In diesem Bereich herrscht leichter Tiefdruckeinfluss, bei dem sich unter der vor allem in höheren Luftschichten ausgeprägten Luft einzelne Schauer, teils mit Schnee und Graupel, entwickeln konnten. Unser Wetter an diesem Wochenende wird aber maßgeblich geprägt sein von einem jetzt noch kräftigen Sturmtief namens THERESE. Es wird uns von Frankreich kommend mit seinem Zentrum im Laufe des Samstags erreichen und am Sonntag von West nach Ost etwa über die Mitte des Landes entlang ziehen. Das Ergebnis sind viele Wolken und Niederschläge, wobei in unmittelbarer Nähe und nördlich des Tiefdruckzentrums teils bis in tiefe Lagen Schnee fallen kann. Südlich hiervon fällt nur noch im Bergland Schnee, dort aber teils kräftig. Im Norden kann sich am Samstag vor Ankunft des Tiefs Zwischenhocheinfluss durchsetzen.

Samstag: Im Norden recht freundlich, im Süden nasskalt, in Höhenlagen Schnee

Der Samstag zeigt sich dabei in Deutschland einigermaßen zweigeteilt. In der Nordhälfte kann es allenfalls in der Nacht zum Samstag in der Nähe zur Ostsee noch dichtere Wolken und hier und da kurze Schauer, wobei teils Graupel oder Schnee fallen kann. Sonst ist es trocken. So startet vom Westerwald bis nach Oberfranken und weiter nördlich sowie am Bayerischen Wald das Wochenende meist freundlich mit Sonnenschein, dabei liegt die Temperatur anfangs im Frostbereich. Gelegentlich ziehen auch ein paar dichtere Wolkenfelder durch, es bleibt aber meist trocken, eventuell kann es Richtung Eifel und Sauerland später ersten Regen oder in höheren Lagen Schnee geben.

Ganz anders stellt sich die Situation im Süden, in der Nacht zum Samstag vor allem im Südwesten dar. Dort kommt im Laufe der Nacht Schnee auf, am Oberrhein und an der Mosel fällt überwiegend Schneeregen oder Regen. Die Niederschläge breiten sich dann bis zum Morgen bis in die Südwesten Bayerns aus. Der Samstag startet also zum Teil mit Schnee und glatten Straßen, gerade am Westrand der Gebirge sind dabei auch mehrere Zentimeter Neuschnee möglich. Tagsüber steigt die Schneefallgrenze allerdings relativ schnell, am Abend liegt sie im Schwarzwald bei etwa 1000 m, dort sind allerdings rund 15 cm Neuschnee möglich. Zwar recht viele Wolken, aber nur wenig Regen bzw. Schnee fällt dabei in Ostbayern.

Die Temperaturen steigen dabei auf maximal 3 Grad an der dänischen Grenze, 6 Grad in Berlin, Magdeburg und Köln und 9 Grad in München. Im Tagesverlauf wird es etwas windiger, aber nur auf den ostfriesischen Inseln und auf dem Großen Feldberg und in den höheren Alpen sind Sturmböen möglich.

Sonntag: nasskalt, Tief THERESE teilt in Regen und Schnee

Am Sonntag zieht dann wie oben bereits erwähnt das Tief THERESE mit seinem Zentrum etwa über die Mitte Deutschlands nach Osten und schwächt sich dabei weiter ab. Dabei weht der Wind südlich des Tiefzentrums aus Südwesten und nördlich hiervon aus Nordosten. Nun wird es interessant: die Niederschläge verbreiten sich im Laufe der Nacht zum Sonntag in einem breiten Streifen um das Tiefdruckzentrum herum über der Mitte Deutschlands nach Osten. Das Tief macht sich dabei durch kräftigen Wind im Süden Deutschlands bemerkbar, wobei vereinzelt auch stürmische Böen auftreten. Durch gleichzeitig kräftigen Schneefall kann es dabei auf den Bergen im Süden Deutschlands auch zu Schneeverwehungen kommen. Überhaupt sind dort in Höhenlagen noch einmal 5 bis 10, im Hochschwarzwald auch über 15 cm Schnee möglich. Durch das Schwächerwerden des Tiefs lässt der Wind im Laufe der Nacht allerdings nach.

Nun hängt es von der genauen Zugbahn und auch noch Intensität dieses Tiefs ab, ob und wo denn nun auch am Sonntag tagsüber Schnee, Schneeregen oder Regen fallen wird. Und da es hier sehr auf kleine Unterschiede ankommt, ist genau diese Frage noch nicht endgültig geklärt. Tendenziell kann man aber sagen, dass in der Nähe des Tiefdruckzentrums und nördlich davon überwiegend Schnee aufkommt, teils auch Schneeregen, und dementsprechend muss vor allem in einem breiten Streifen zwischen Nordrhein-Westfalen und dem Norden von Rheinland-Pfalz über Hessen, Thüringen über das südlichen Sachsen-Anhalt bis Sachsen gebietsweise mit Schnee bis in tiefe Lagen, teils auch mit mehreren Zentimetern Neuschnee, morgens auch noch mit möglicher Straßenglätte verbunden. Es kann in diesem breiten Streifen auch noch bis weit in den Tag hinein schneien, während sich später auch Regen einmischt. Im Norden Deutschlands steht eine nasskalte Mischung aus etwas Schneeregen und Regen an. Windig wird es in Küstennähe mit einzelnen Sturmböen aus Nordost.

Lange wird sich der Schnee im Flachland allerdings nicht halten und recht zügig wieder tauen. Im Süden Deutschlands kann sich dagegen bei nur einzelnen Regenschauern auch die Sonne zeigen, am besten klappt dies wohl in Ober- und Niederbayern, dort ist es auch oft trocken. An der Temperatur ändert sich dabei gegenüber Samstag wenig, nur im etwas von der Sonne verwöhnten Süden Deutschlands sind gebietsweise Höchsttemperaturen knapp über 10 Grad möglich.