Wetter diese Woche: Wechselhaft, vor allem im Norden stürmisch, zwischen mild und extrem mild

Das milde, teils wilde Wetter setzt sich fort:

Schon wieder beginnt die neue Woche in Deutschland oft mit zweistelliger Temperatur und auch mit Regen. Grundsätzlich hat sich an der Wetterlage auch im beginnenden Februar wenig geändert. Immer wieder bringen atlantische Sturmtiefs sehr milde subtropische Meeresluft heran, und selbst in den Mittelgebirgen ist Schneefall nur ein vorübergehendes Phänomen. Doch trotz milder Luft und Sturmböen gibt es auch Regionen, in denen es vorübergehend glatt werden kann. Wie jeden Montag klären wir hier, wo in Deutschland in dieser Woche wann welches Wetter zu erwarten ist:

Wetterlage

Eindeutig haben uns weiterhin atlantische Tiefausläufer im Griff. Sie können sich in einer kräftigen, westlichen Strömung über dem Atlantik prächtig entwickeln und ziehen dann als Sturm- oder Orkantiefs über die Britischen Inseln in Richtung Skandinavien und damit nördlich an uns vorbei. Das aktuelle Orkantief NORKYS verursacht dabei an den Küsten Nordirlands und Schottlands Orkanböen teils deutlich über 140 km/h sowie Wellenhöhen zwischen 14 und 18 Meter! Über dem mittleren Atlantik und Südeuropa dagegen herrscht überwiegend Hochdruckeinfluss - eine Druckkonfiguration, wie sie für unsere Breiten eigentlich eher für die Sommermonate typisch ist. Wir bekommen dabei auch in dieser Woche immer wieder die Ausläufer dieser Tiefs zu spüren, wobei uns Warm- und Kaltfronten überqueren.

Eine solche Kaltfront vermag dabei allerdings nur das Temperaturniveau von "extrem mild" auf "mild" sinken zu lassen. Durchweg bleibt die Temperatur auch in dieser Woche deutlich über dem, was uns klimatologisch zu dieser Jahreszeit zustehen würde. Daher haben wir es im Flachland auch deutlich häufiger mit Regen und Sturmböen als mit Schnee zu tun. Dieser fällt dann gelegentlich und teils auch kräftig vor allem im Bergland, bevor er mit der nächsten Warmfront dann gleich wieder taut. So wird es nach einer leichten Abkühlung zur Wochenmitte zum nächsten Wochenende bereits wieder mit Höchsttemperaturen verbreitet über 10 Grad zugehen.

Verbreitet milder und windiger Wochenstart

Die Warmfront des oben angesprochenen Orkantiefs NORKYS überquert uns dabei bereits am heutigen Montag. Die Folge ist überwiegend dichte Bewölkung, wobei etwas Sonne vor allem Richtung Ostsee und vor allem am Alpenrand möglich ist. Dabei verlagert sich leichter Regen oder Sprühregen mit seinem Schwerpunkt im Tagesverlauf nordostwärts. So ist es in der ersten Tageshälfte nordöstlich der Elbe noch meist trocken, am Nachmittag dann größtenteils in der Südhälfte Deutschlands, dort klingt damit also auch der Dauerregen ab, zuletzt im Bayerischen Wald, und es kommt nachfolgend nur noch örtlich zu leichtem Geniesel. Die Höchstwerte liegen meist zwischen 9 und 14 Grad, auf Rügen etwas darunter und am Oberrhein örtlich darüber, stellenweise sind dort sogar 17 Grad nicht ganz ausgeschlossen. Wichtiges Thema ist aber auch der Wind.

Er weht zunächst in der Südhälfte mäßig bis frisch mit einzelnen Sturmböen auf den Bergen und lässt im Tagesverlauf nach, da sich das Hauptwindfeld nach Norden und Osten ausbreitet. Dort ist also dann vor allem am Nachmittag mit stürmischen Böen, vereinzelt auch Sturmböen zu rechnen, auf den Bergen auch mit schweren Sturmböen, auf dem Brocken sind zum Tagesende hin Orkanböen bis 140 km/h zu erwarten.

Bis zum Dienstag dringt dann etwas kältere Luft in die Nordhälfte Deutschlands, sodass von den Küsten bis in die Norddeutsche Tiefebene hinein neben dichteren Wolken zum einen auch gelegentlich die Sonne zu sehen sein dürfte und Schauer eher selten auftreten. Allerdings legt sich der Tiefausläufer dabei über der Mitte Deutschlands in die Windströmung und kommt somit kaum noch nach Süden voran. Dort, vornehmlich zwischen Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland über Hessen, das südliche Niedersachsen, Thüringen, das südliche Sachsen-Anhalt bis nach Nordsachsen und Südbrandenburg, regnet es auch dichten Wolken für längere Zeit und zeitweise auch kräftig. Vor allem in Staulagen des Bergischen Landes, Sauerlandes, Westerwaldes, des Kyffhäusers und des Harzes sind lokal auch Regenmengen über 10 bis 20, vereinzelt über 30 Liter pro Quadratmeter in 24 Stunden möglich. Dabei weht frischer, teils auch starker Südwestwind, und vor allem bei Schauern muss mit einzelnen Sturmböen gerechnet werden, an der Küste auch mit schweren Sturmböen, auf exponierten Berggipfeln erreicht der Wind in Böen nach wie vor Orkanstärke.

Südlich des Regengebietes in der Mitte fällt noch bis zum Rhein-Neckar-Dreieck bis nach Franken gebietsweise etwas Regen, sonst ist es im Süden Deutschlands meist trocken mit zunehmenden Sonnenanteilen in Richtung Alpen, auch der Wind wird bis dahin dort nachgelassen haben, kann aber in Böen noch stark bis stürmisch werden. Nur auf den südlichen Bergen sind noch Sturmböen möglich. Die Höchstwerte liegen ähnlich hoch wie am Dienstag, meist bei 9 bis 14, am Oberrhein stellenweise bei bis zu 17 oder 18 Grad.

Wechselhaftes Schauerwetter am Mittwoch

Schneefallgrenze sinkt

Mittwoch kommt die Kaltfront dann allmählich weiter nach Süden voran. Damit verlagert sich auch das entsprechende Regengebiet von der Mitte in den Süden Deutschlands, wobei nachfolgend die Schneefallgrenze von anfangs an den Alpen 1000 auf 500 m sinkt, in den nördlichen Mittelgebirgen teils sogar auf unter 300 m, und sich allmählich eine Art "Aprilwetter" einstellt, wobei es ein wildes Nebeneinander von vielen Wettererscheinungen geben kann. Die Sonne ist zeitweise mit dabei, insbesondere am Nordrand von Taunus, Thüringer Wald und Erzgebirge, und es ziehen einige Schauer durch, die im Norddeutschen Tiefland oft Regen, sonst auch alles von Graupel über Schnee bringen können. Auch einzelne Gewitter sind dabei möglich.

Vor allem in den Alpen und im Schwarzwald kommen in höheren Lagen wieder einige Zentimeter Neuschnee zusammen. Die Höchstwerte liegen dabei noch bei 4 Grad auf Rügen bis 10 Grad in Frankfurt am Main, wobei der westliche Wind weiterhin mäßig bis frisch, im Norden auch stark weht mit starken bis stürmischen Böen, bei Schauern sind in der Nordhälfte stellenweise auch Sturmböen möglich.

Ab Donnerstag von Westen wieder sehr mild

Nach jetzigem Stand beruhigt sich der Wind dann vorübergehend in der Nacht zum Donnerstag auf der Vorderseite des nächsten atlantischen Tiefs, sodass vor allem nach Süden hin nach einzelnen Schauern und größeren Auflockerungen die Temperatur auf Tiefstwerte um den Gefrierpunkt sinken kann. Dabei gilt es also auch im Flachland, auf Glätte durch Schnee oder Gefrieren von Nässe zu achten. Doch diese "Abkühlung" währt nicht lang, schon im Laufe der Nacht kommt erneut mildere Luft mit leichtem Regen in den Nordwesten Deutschlands, der sich am Donnerstag tagsüber dann allmählich ausbreitet. Im Alpenvorland könnte es dabei noch längere Zeit trocken und aufgelockert bleiben und die Niederschläge anfangs auch teils mit Schnee einsetzen. Für Details ist es jetzt allerdings noch zu früh. Während dabei meist einstellige Höchstwerte zu erwarten sind, können die Maxima im Westen NRWs und Südwesten Niedersachsens bereits wieder die 10-Grad-Marke erreichen oder leicht überschreiten.

Bis zum Freitag zieht dann das Regengebiet voraussichtlich von West nach Osten über Deutschland, tagsüber regnet es vor allem noch im Nordosten. Südlich der Donau kommt wohl ohnehin nur wenig hiervon an, stattdessen scheint dort zeitweise die Sonne, während sonst in Deutschland die Wolken überwiegen werden. Bei Höchstwerten im Bereich von etwa 8 bis 13 Grad ist es damit erneut wieder viel zu mild für die Jahreszeit.

Trend zum Wochenende: Am Samstag gibt es nach jetzigem Stand in der Südosthälfte neben Wolkenfeldern auch die Sonne zu sehen, im Nordwesten kommt bei dichten Wolken etwas Regen auf, und es wird sogar noch etwas milder. Der Sonntag könnte vor allem im Nordosten trocken bleiben mit ein paar Aufheiterungen, sonst sieht es nach überwiegend dichten Wolken und teils schauerartigem Regen aus. Es bleibt sehr mild.