Wetter weltweit - über Regen, Schnee und ULA
Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Die Grafiken zeigen den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für Temperatur, Wind und Niederschlag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns auch an diesem Sonntag ein paar Regionen genauer an.
Großbritannien – weiterer Regen, keine Entspannung der Hochwasserlage
Nach den Rekordniederschlägen zu Weihnachten und zum Jahresausklang droht Teilen von Großbritannien in der neuen Woche abermals kräftiger Regen mit Gefahr von Überflutungen bzw. Überschwemmungen. In vielen Regionen laufen seit dem 20. Dezember Hochwasserwarnungen und die Situation bleibt in großen Landesteilen angespannt. Kein Wunder, da sich der Dezember als einer der nassesten Monate seit 1910 verabschiedete, die Böden gesättigt und die Flüsse sprichwörtlich am Überlaufen sind. Zum Montag hin nähert sich vom Atlantik her ein neues Sturmtief mit seinen Wind- und Niederschlagsfeldern. Dieses Tief zieht mit seinem Schwerpunkt zunächst nach Irland und bis Dienstag/Mittwoch weiter nach England. Der Wetterablauf in der neuen Woche in Großbritannien kann als sehr wechselhaft umschrieben werden. Vor allem in Schottland wird wiederholt kräftiger Regen erwartet. In der Wochensumme sind in den östlichen und mittleren Highlands durchaus über 200 Liter Regen möglich, doch auch in den Lowlands werden Regensummen über 50 Liter erwartet. Weitere Niederschlagsschwerpunkte sind voraussichtlich das westlichste Wales sowie der Westen und Norden Englands.
Südosteuropa – extreme Niederschläge befürchtet
Schon mit dem heutigen Sonntag wird eine nasse Witterungsphase in Teilen Südosteuropas eingeleitet bzw. fortgesetzt. Und auch im Verlauf der neuen Woche sollen wiederholt Tiefdruckgebiete mit ihren Niederschlagsfeldern von der Adria her auf die Balkanhalbinsel übergreifen. Im Bergland kann es meterhohen Neuschneezuwachs geben. In den Staulagen drohen Hangrutsche und Überflutungen durch 100 bis über 300 Liter (akkumulierter Niederschlag bis nächsten Sonntag).
Portugal, Spanien, Frankreich – viel Regen, teils Schnee
Auch für den Norden und Westen der Iberischen Halbinsel sowie im westlichen Frankreich wird in den kommenden Tagen nasses und windiges, phasenwiese stürmisches Wetter erwartet. Schon am heutigen Sonntag kommen vom Atlantik und der Biskaya her im Bereich eines Frontensystems vermehrt Niederschläge auf. Im Kantabrischen Gebirge, den Pyrenäen und im Kastilischen Scheidegebirge im Verlauf auch Schnee. Von Montag auf Dienstag sowie von Mittwoch auf Donnerstag und zum Freitag hin werden weitere, teils kräftige Niederschläge angedeutet. Erst am nächsten Sonntag soll sich die Niederschlagssituation unter steigendem Luftdruck deutlich entspannen.
Zyklon ULA
Im Seegebiet zwischen Fiji und Tonga liegt derzeit der Zyklon ULA. Das Tief ist zugleich der erste tropische Zyklon über dem Pazifik in diesem Jahr. ULA entwickelte sich am letzten Donnerstag im Seegebiet zwischen Tuvalu und Samoa und zog dann weiter in Richtung Tonga. Dort wurden am Samstag annähernd 400 Menschen in Notquartieren untergebracht, da der Sturm mit Windgeschwindigkeiten um 150 km/h auf das kleine Königreich traf. Angeblich gab es keine Menschenopfer. Inzwischen hat sich der Schwerpunkt des Wirbels weiter nach Westen verlagert und zugleich hat sich das Tief etwas abgeschwächt. Da ULA nur langsam zieht, hat es auch zum Wochenbeginn noch Einfluss auf den Wetterablauf über Fiji und Tonga.