Wetter am Wochenende - Im Norden wechselhaft, im Süden ruhig, extrem mild
Das diesjährige Weihnachtsfest reiht sich weit oben in die Ranglisten der wärmsten Weihnachten in der jüngeren Klimageschichte ein, zumal in diesem Jahr alle drei Festtage, sprich der Heiligabend und die beiden Weihnachtsfeiertage extrem mild sind. Speziell am Samstag, dem 2. Weihnachtsfeiertag, sollten im Norden Deutschlands einige Wärmerekorde purzeln. Doch wie das Wetter dazu wird und wie es am Sonntag weitergeht, klären wir in unserem Wochenend-Wetter.
Wetterlage
Deutschland liegt am Wochenende weiterhin zwischen nordeuropäischen Tiefdruckgebieten und der beständigen Hochdruckbrücke über dem Mittelmeerraum. So sorgen die Tiefs mit ihren Fronten vor allem im Norden für wechselhaftes Wetter mit dichten Wolken, gelegentlichem Regen und zuweilen kräftig auffrischendem Wind. Ansonsten profitiert der Süden des Landes von dem Italienhoch BRIGITTE mit Sonnenschein, teils kann sich aber auch zäher Nebel halten.
Diese Druckkonstellation begünstigt nach wie vor die Zufuhr extrem milder Luft, die vom östlichen Atlantik über Spanien und Frankreich zu uns geführt wird. Speziell im Norden des Landes könnte es an einem 26.12. seit Beginn der Wetteraufzeichnung noch nie so warm gewesen sein. Selbst in den Nächten beschränkt sich der Frost nur auf die Aufklarungsgebiete Süddeutschlands.
Samstag (2. Weihnachstfeiertag) - Sonne, Wolken und Nebel, im Norden Regen und windig, dazu extrem mild
Über dem Norden Deutschlands halten sich am 2. Weihnachtsfeiertag dichte Wolkenfelder, die aus der Nacht heraus besonders in Schleswig-Holstein noch längere Zeit für Regen sorgen, doch auch an der mecklenburgischen Ostseeküste fällt zunächst immer wieder Regen. Erst im Laufe der Nachmittags verzieht sich das Frontensystem von Tief DANIEL weiter nach Norden und mit ihm auch die Regenwolken über die Ostsee. Doch größere Auflockerungen oder gar etwas Sonne wird man morgen im äußersten Norden Deutschlands wohl nicht mehr zu Gesicht bekommen, am ehesten reicht es am Nachmittag noch im Süden von Niedersachsen für etwas Sonne. Nichtsdestotrotz steigen die Temperaturen im Norden markant an - daran leistet auch der stark bis stürmisch auffrischende Südwestwind einen wesentlichen Anteil, der in Verbindung mit der eingeflossenen Warmluft das Quecksilber auf 10 bis 15 Grad befördert, an den Nordrändern der nördlichen Mittelgebirge wie Eifel, Harz, Thüringer Wald und Erzgebirge sind örtlich auch etwas höhere Werte bis 17 Grad durch Leeeffekte durchaus möglich.
Damit würde der 2. Weihnachtsfeiertag für einige Orte neue Wärmerekorde bringen. So auch in Berlin, wo an der Station Berlin-Dahlem mit 11,3 Grad der bislang wärmste 26.12. im Jahr 1997 gemessen wurde. Morgen sind dort laut unserer Prognose 14 Grad möglich, womit dies mit Abstand für die Region der wärmste 2. Weihnachtsfeiertag seit über 100 Jahren wäre. Doch auch in anderen Regionen Norddeutschlands könnte zumindest ein neuer Tagesrekord aufgestellt werden. Der Rekord für die letzte Dezemberdekade steht voraussichtlich nicht auf wackligen Beinen, da dieser mit dem 24.12.1977 im Norden Deutschlands ziemlich hoch ist - damals stieg die Temperatur oft auf Werte um oder sogar leicht über 16 Grad.
Während man den Samstag im äußersten Norden also kurzum als leicht wechselhaft und mit stürmischen Böen oder gar Sturmböen als sehr windig sowie extrem mild beschreiben kann, gestaltet sich das Wetter in der Mitte und im Süden deutlich ruhiger. Doch in dem Wort "ruhig" steckt auch wieder jahreszeitlich bedingt eine höhere Anfälligkeit für Nebel oder Hochnebel, der sich in einigen Regionen Süddeutschlands am 2. Weihnachtsfeiertag nur schwer auflösen möchte. Falls doch, kann man sich in Baden-Württemberg und Bayern auf einen Weihnachtsspaziergang in der Sonne freuen. Die Temperaturen spielen auch mit, sie erreichen 10 bis 14 Grad, wo der Nebel recht zäh ist, sind rund 8 Grad drin.
Sonntag - Weiterhin Zweiteilung mit Regen im Norden und Sonne oder Nebel im Süden
Am Sonntag ändert sich bei der Wetterverteilung in Deutschland nicht ganz so viel. So zieht im Norden Deutschlands schon wieder ein Frontensystem auf, wobei es sich diesmal aber um eine Kaltfront handelt, die von der Nordsee her weiter landeinwärts zieht. Jedoch ist noch nicht ganz klar, wie weit diese Front wirklich ins Landesinnere zieht. Nach dem europäischen Modell ECMWF bleibt sie quasi über dem äußersten Norden liegen, das amerikanische GFS-Modell lässt sie mit ihren Niederschlagsgebieten bis Sonntagabend deutlich weiter nach Süden bis in etwa eine Linie Münsterland-Weserbergland-Harz-Flämig-Lausitz vorankommen. Es bleibt also noch etwas unsicher, dennoch wäre es bei Ausflügen im Norden nicht verkehrt, sich zumindest auf etwas Regen einzustellen. Zuvor kann dort auch noch einige Zeit die Sonne mitmischen, ehe sich im späteren Tagesverlauf die Wolken verdichten.
Die Mitte Deutschlands bleibt weiterhin zwischen den Stühlen mit trockenem Wetter, hin und wieder Sonnenschein, teils aber auch Wolken oder in einigen geschützten Lagen Nebelfelder. Am freundlichsten wird es auch am Sonntag abermals in der Südhälfte, besonders im Schwarzwald aber auch am Alpenrand darf man sich auf rund 6 bis 7 Sonnenstunden freuen, entlang der Donau sowie in vielen Regionen Ostbayerns bleibt es bei Maximaltemperaturen von nur 5 bis 8 Grad oft länger trüb durch zähe Nebel- oder Hochnebelfelder. Ansonsten steigt die Temperatur auf 9 bis 15 Grad.
Generell wünschen wir also allen ein schönes mildes Weihnachtswochenende.