Auf der Suche nach Schnee
Der Dezember klingt wenig winterlich aus, diesbezüglich ist sich das Gros der Wettermodelle sicher. Kälte und Schnee waren und sind Mangelware. Wo liegt derzeit überhaupt Schnee und muss man weit in die Ferne reisen?
Es ist sicherlich kein Geheimnis mehr, dass Winterfreunde in Deutschland diese Weihnachten nicht auf ihre Kosten kommen werden. Deutschlandweit sind die Wintersportbedingungen schlecht. Zwar gibt es ein paar wenige Regionen, in denen Schnee liegt, dennoch liefern die Schneehöhenmeldungen von diesem Samstag um 7:00 Uhr insgesamt ein trauriges Bild ab. Gerade einmal 90 Zentimeter liegen auf der Zugspitze. In den höchsten Lagen von Harz und Erzgebirge sind es allenfalls Schneeflecken, eine geschlossene Schneedecke kann sich bei der aktuellen Wetterlage in Lagen unterhalb von 1700 m nicht bilden.
Es sind die Höhen oberhalb von 1700 m, besser noch über 2000 m, die derzeit eine Schneedecke aufweisen können. Somit grenzt sich der Interessenraum für Wintersportler auf die Alpen ein. Doch auch dort liegt längst nicht überall Schnee, vielerorts ist mehr Grün als Weiß auszumachen. So müssen viele Skiliftbetreiber und Wintersportresorts auf künstlichen Schnee zurückgreifen. In den letzten Nächten kamen verbreitet Schneekanonen zum Einsatz, um den Urlauben zumindest ansatzweise das gewünschte Panorama liefern zu können. Und nur durch diesen Einsatz von Schneekanonen ist in Lagen um 1700 m überhaupt Wintersport möglich.
Deutlich besser ist die Schneesituation in Teilen Skandinaviens. So wurde an diesem Samstagmorgen in der Nordhälfte Finnlands verbreitet eine geschlossene Schneedecke mit einer Mächtigkeit von um 30 cm gemessen. Lappland könnte demnach eine Reise wert sein, allerdings sollten sich Kurzentschlossene und Reisewillige auf Dunkelheit einstellen, schließlich herrscht dort Polarnacht.
Winter in Sicht?
Bis zum Jahreswechsel sollten wir uns keine allzu großen Hoffnungen auf ein winterliches Szenario machen. Zwar wird von vielen Wettermodellen ab Weihnachten ein Temperaturrückgang angedeutet, doch kann man diesen Umstand noch längst nicht als „Winter“ bezeichnen. Wir nähern uns wahrscheinlich nur langsam, sehr langsam den jahreszeitlich üblichen Werten an. Und ob diese erreicht werden, darf bezweifelt werden. Für einen richtigen Winterauftakt müsste sich die Wetterlage zunächst grundlegend umstellen. Immerhin gibt es heute seit langer, langer Zeit erste Anzeichen einer bevorstehenden Umstellung. So deutet das europäische Wettermodell des ECMWF einen sogenannten „Split“ des Polarwirbels an. Dies wäre der erste wichtige Schritt in Richtung Winter. Natürlich ist dies nur ein Modell, aber immerhin besteht Hoffnung für Winterfreunde im Januar. Warten wir es ab!