Taifun MELOR sucht Philippinen heim

Mit Windgeschwindigkeiten über 200 km/h und heftigen Regengüssen ist der Taifun MELOR über die Philippinen hinweg gezogen und sorgte für schwere Schäden:

Es ist ein neuer Rekord für die Taifunsaison im Pazifik: mit Taifun MELOR gab es nun in jedem einzelnen Monat von Januar bis Dezember mindestens einen dieser tropischen Wirbelstürme. MELOR suchte vor allem den Norden der Philippinen heim, und immer noch sind Unwetterwarnungen aktiv.

Verlauf von Taifun MELOR

Der Wirbelsturm verstärkte sich, während er von Freitag bis in die Nacht zum Montag (11. bis 13. Dezember) über den Pazifik zog, zu einem Taifun. Ursache sind die nach wie vor sehr hohen Wassertemperaturen in diesem Bereich, die sozusagen den Treibstoff für die weitere Entwicklung liefern. Am Morgen des 14. Dezembers erreichte sein Auge dabei die östlich vorgelagerten Inseln der Philippinen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits Windgeschwindigkeiten bis 200 km/h.

Begleitet von kräftigen Regengüssen zog er in den folgenden 24 Stunden besonders über die nördliche Hauptinsel Luzon hinweg und erreichte dabei Windspitzen über 230 km/h! Nun, am Mittwochmorgen unserer Zeit, ist MELOR mit seinem Zentrum im Südchinesischen Meer angekommen. In den vergangenen 48 Stunden meldeten dabei die dortigen Wetterstationen verbreitet 48-stündige Niederschlagssummen von 100 bis 250 Litern pro Quadratmeter, die Wetterstation Aroroy gar 325,4 Liter pro Quadratmeter. Örtlich begrenzt dürften dabei auch Regensummen bis 400 L/qm gefallen sein, zwei Drittel einer üblichen Niederschlagssumme von Berlin eines ganzen Jahres.

Dies blieb natürlich nicht ohne Folgen: Vier Menschen ließen durch Taifun MELOR ihr Leben. Drei Menschen ertranken in der am Pazifik liegenden Provinz Nord-Samar, ein weiterer wurde durch umherfliegende Trümmerteile getötet. Es kam zu schweren Überschwemmungen und zu Stromausfällen. Einige vor allem ländliche Regionen sind nach wie vor von der Außenwelt abgeschnitten. 700.000 Menschen wurden zuvor am Montag vor dem Wirbelsturm in Sicherheit gebracht. Dieses Video vom Landgang am Montag demonstriert seine Kraft:

MELOR immer noch gefährlich

MELOR ist auch nach seinem Zug über die Philippinen immer noch für den Inselstaat gefährlich, da er den Nordostmonsun verstärkt und darum für weitere, teils sehr kräftige gewittrige Regengüsse sorgen kann. Es kann also weiterhin zu Erdrutschen oder Überschwemmungen kommen. Betroffen ist nach wie vor die Mitte und der Norden von Luzon. Unsere MeteoGroup-Kollegen auf den Philippinen warnen vor weiteren 50 bis 100 Litern pro Quadratmeter in den kommenden Stunden.

Den weiteren Zugweg des ex-Taifuns kann man sich auch aktuell noch mit dem StormTracker von MeteoEarth.com als interaktive 3D Animation betrachten.