Wetter weltweit - Taifun wütet weiter und Regen in der Sahara

Heute blicken wir auf den Taifun KOPPU über den Philippinen, mögliche Unwetter in Spanien und Portugal sowie auf Regen in der Sahara:

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Die Grafiken zeigen den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für Temperatur, Wind und Niederschlag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns auch an diesem Sonntag ein paar Regionen genauer an.

Massive Schäden auf den Philippinen durch Taifun KOPPU (japanisch für: Krater)

Der Tropensturm entwickelte sich am frühen Freitagmorgen Ortszeit rasch zu einem Taifun. Das warme Meeresoberflächenwasser des Pazifiks östlich der Philippinen und die günstige Lage sowie die Ausrichtung der Höhenströmung taten einer weiteren, fast schon explosiven, Verstärkung keinen Abbruch. Und so erreichte KOPPU am Samstagabend den Status Supertaifun. Tausende Menschen flohen aus Angst vor dem Ungetüm aus den Küstengebieten Luzons weiter hinein ins Landesinnere. Mit Lautsprechern und Radiodurchsagen warnten die Behörden die gesamte Nordinsel. Windböen über 190 km/h trafen die Küste als der Wirbel in Casiguran in der Provinz Aurora in der Nacht zum 18. Oktober an Land ging.

Inzwischen hat sich das Tief über dem Festland deutlich abgeschwächt und das typische Auge verloren, aber die Gefahr für die Bewohner der Philippinen ist dadurch noch längst nicht gebannt. Ganz im Gegenteil, die nördlichen Regionen sollten sich auf zwei weitere Tage mit heftigem Dauerregen und Sturm einstellen, da sich der Wirbel mit etwa 9 km/h nur sehr langsam weiter west- bis nordwestwärts verlagert. Extreme Regenmengen von teils mehr als 200 Liter pro Quadratmeter sind bis einschließlich Montag vor allem für Southern Cagayan, Kalinga, Mt. Provinz Ifugao, Benguet, Nueva Vizcaya, Aurora, Quirino und Isabela möglich. Einzelne Modellberechnungen deuten innerhalb dieser Gebiete extreme Mengen bis 500 Liter an, inklusive Dienstag sogar über 700 Liter. In den übrigen betroffenen Regionen können Regensummen um 100 Liter ebenfalls Erdrutsche und Überflutungen hervorrufen. In der weiter südlich gelegenen Region Metro Manila werden noch etwa 50 mm erwartet. Die Gefahr durch den Sturm bleibt noch bis etwa Dienstag bestehen. In den nächsten Tagen zieht der Wirbel stetig nordwärts weiter, er könnte am Freitag als Tropensturm auf Taiwan treffen.

Unwetter von Portugal und Spanien bis in den Norden Afrikas?

Ein markanter Tiefdruckwirbel liegt vor der Atlantikküste der Iberischen Halbinsel und lenkt derzeit viel Feuchtigkeit in Form von Wolken und kräftigen Niederschlägen nach Portugal, in große Teile Spaniens und auch nach Marokko sowie in den Nordwesten Algeriens. Bis Mittwoch soll sich das steuernde Tief über dem Meer weiter südwärts verlagern und somit an Einfluss auf das Wetter in Spanien und Portugal verlieren. Zeitgleich wird allerdings an der Ost- und Südostflanke des Wirbels die Ausbildung neuer Tiefs begünstigt. Diese kleineren Tiefs sind nicht uninteressant, da sie für heftige Schauer und Gewitter u.a. im Bereich der Mittelmeerküste von Algerien und Tunesien sorgen können. Das eingangs angesprochene Tief wird ab Dienstag mehr und mehr für Marokko und die Kanarischen Inseln wetterbestimmend und sich dabei auch langsam abschwächen, wenngleich lokale Unwetter nicht ausgeschlossen sind. Bis zum kommenden Donnerstag kann es im Einflussbereich des Tiefdruckwirbels sogar in der westlichsten Sahara immer mal wieder Regen geben.

Europa – erneut Unwettergefahr im Mittelmeerraum

Nicht nur Spanien und Portugal stehen zum Wochenauftakt im Wetter-Fokus. So sollten sich am Montag auch Österreich, Slowenien und Teile Kroatiens auf länger andauernde, teils kräftige Niederschläge einstellen. Mitunter regnet es schon vom Morgen an. Die Schneefallgrenze liegt etwa zwischen 1200 und 1500 m, je nach Intensität stellenweise auch tiefer. Erst am Abend lassen die Niederschläge von Westen her nach. Zum Mittwochabend und in der Nacht zum Donnerstag soll ein Mittelmeertief Sizilien sowie Süditalien mit kräftigen Regengüssen überqueren, durchaus mit Unwetterpotential. Selbiges Tief könnte nachfolgend auch auf der Balkanhalbinsel sowie am Freitag im Raum der Ägäis für markantes Wetter sorgen. Die genaue Entwicklung und Zugbahn ist aber noch unsicher.