Unwetter am Mittelmeer
Nicht überall streckt derzeit Hoch NETTI seine Fühler aus und sorgt wie bei uns in Deutschland für ruhiges und goldenes Oktoberwetter. Besonders am Mittelmeer sorgen einige kleinere Tiefdruckgebiete für teils heftige Unwetter mit Starkregen und örtlich schweren Überflutungen. Auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika standen am Freitag ganze Ortschaften unter Wasser.
Über 150 Liter Regen innerhalb kurzer Zeit und Orkanböen
Bereits am Donnerstag kam es über dem westlichen Mittelmeer zu einigen Schauern und Gewittern, die sich im Zusammenhang mit einem kleinräumigen Tief bilden konnten. Das Tief zog dabei von Algerien über die Balearen in nordöstliche Richtung, wobei die Luft über dem warmen Mittelmeer viel Feuchtigkeit aufnehmen konnte. Im Fokus der kräftigen Regenfälle lag ab Donnerstagabend Korsika, doch auch im Norden Sardiniens gingen kräftige Schauer nieder. Hinzu kamen schwere Sturmböen, in exponierten Lagen wie am Cap Corse teilweise auch Orkanböen der Winstärke 12 Beaufort, die über die französische Mittelmeerinsel hinwegfegten.
Am Freitagmorgen meldeten einige Wetterstationen auf Korsika 24-stündige Niederschlagsmengen zwischen 100 und 150 Liter pro Quadratmeter, wobei der Schwerpunkt in den östlichen Regionen lag. Doch erst am Nachmittag sind die Schauer dann weitestgehend nach Westen abgezogen, wodurch besonders im Norden gelegenen Oletta insgesamt über 200 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen sind. Durch die extremen Niederschlagsmengen standen gleich ganze Ortschaften unter Wasser, wie das Video zeigt.
Drohen am Mittelmeer weitere Unwetter?
Auch in den nächsten Tagen ziehen kleinere Randtiefs auf der Vorderseite eines ausgedehnten nordatlantischen Höhentroges besonders über dem nördlichen Mittelmeerraum weiter nach Osten. Bereits am heutigen Samstag werden über dem Süden Frankreichs kräftige Schauer und Gewitter erwartet, die im Laufe des Wochenendes auch in Norditalien für Unwetter mit örtlichen Überflutungen führen könnten. Selbst auf der Insel Korsika drohen erneut kräftigere Niederschläge.
Doch auch in der neuen Woche kann es in einigen Regionen Südeuropas wettertechnisch ziemlich turbulent werden, so ist zum einen die Westküste Portugals zu nennen, zum anderen aber auch die Balkanhalbinsel und Italien. Selbst in Griechenland und in der Türkei kann es örtlich ziemlich nass werden. Doch auch das goldene Herbstwetter in Deutschland macht im Laufe der neuen Woche erstmal Pause, atlantische Tiefausläufer übernehmen die Wetterregie mit Regenwolken und nachfolgend kühlerer Luft.