Wetter weltweit - Taifun bedroht Taiwan und China

Im heutigen Weltwetter blicken wir auf einige Stürme über dem Atlantik und dem Pazifik:

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Die Grafiken zeigen den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für Temperatur, Wind und Niederschlag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns auch heute wieder ein paar Regionen genauer an.

Atlantik nicht mehr so ruhig

Der Sommer verlief insgesamt ruhig, auffällig ruhig. Kaum ein Tief erreichte über dem Atlantik den Status Tropensturm oder Hurrikan. Erst in den letzten drei Wochen hat die Aktivität über dem mittleren Atlantik zugenommen. Derzeit tummeln sich gleich drei stärkere Tiefs über dem Ozean, zwei davon in der Nähe des Golfs von Mexiko bzw. zwischen Mittelamerika und dem Bermuda Dreieck. Das warme Oberflächenwasser in diesem Gebiet dient den Wirbeln als Treibstoff. Ein Tief (99L) zieht im heutigen Tagesverlauf von der Halbinsel Yucatan weiter nach Norden und wird das Wetter bis einschließlich Dienstag entlang der US-Küste von Louisiana bis nach Florida beeinflussen. Heftige Regenfälle sind möglich, eine Verstärkung des Wirbels ist hingegen nur gering wahrscheinlich, da die Ausrichtung der Höhenströmung einer weiteren Entwicklung entgegenwirkt.

Ein weiteres Tief (98L) soll vor dem Erreichen karibischer Gewässer nordwärts abdrehen, es stellt vorerst keine Gefahr für das Festland dar. Die 15 km hochreichenden Wolkenschirme eingelagerter Gewitter kann man am ehesten von Bermuda aus bewundern. Allerdings nähert sich der Wirbel im weiteren Wochenverlauf der Ostküste der Vereinigten Staaten von Amerika, was zu Behinderungen im Schiffs- und Flugverkehr zwischen Europa und den USA führen könnte.

Ein drittes Tief liegt mehr oder weniger in der Mitte des Atlantiks. Das tropische Tief IDA bleibt auf seinem westlichen Kurs Richtung Karibik, wird sich dabei aller Voraussicht nach nicht verstärken. Die Zugbahn bis Mittwoch ist relativ klar, doch nachfolgend noch sehr unsicher. Ein Erreichen der Großen Antillen am Donnerstag kann demnach nicht völlig ausgeschlossen werden.

Bedroht Tropensturm NIALA Hawaii?

Zum wiederholten Mal nimmt ein markantes Tief in diesem Jahr Einfluss auf das Leben der Inselbewohner. Hawaii bekommt es an diesem Sonntag mit NIALA zu tun. Der Wirbel bringt Windspitzen um 100 km/h. Bereits sieben Stürme wurden in dieser Saison im nördlichen Zentralpazifik benannt – das ist rekordverdächtig. Vier weitere benannte Systeme gab es über dem südlichen Zentralpazifik. Obwohl NIALA keinen direkten Treffer landen wird, das Tief passiert Hawaii knapp südlich, greifen Wind und Niederschlagsfelder auf die Inseln über. Starkregen und hohe Brandung sind zu befürchten.

Taiwan und China erwarten heftige Unwetter durch Taifun DUJUAN

Mit maximalen Windgeschwindigkeiten von 200 bis 300 km/h und möglichen Regenmengen von über 300 Liter pro Quadratmeter binnen 24 Stunden bedroht der Taifun der Kategorie 4 den Inselstaat Taiwan und nachfolgend auch Teile Chinas. Der Landgang wird am Montag erwartet, erst in der Nacht zum Dienstag bzw. am Dienstag selbst deuten die Modelle eine Abschwächung an. Doch die Gefahr für China ist dadurch längst nicht gebannt. Heftige Niederschläge mit Überflutungen können auch für den Osten und Südosten Chinas nicht ausgeschlossen werden, da DUJUAN jede Menge Feuchtigkeit im Gepäck hat. Dieser Sturm wird für viele Regionen eine Herausforderung darstellen.