Wetter weltweit - Von Tropensturm bis Hurrikan
Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Die Grafiken zeigen den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für Temperatur, Wind und Niederschlag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns auch heute wieder ein paar Regionen genauer an.
Tropensturm SOUDELOR trifft nun auf China
Der ehemalige Supertaifun (und bisher stärkste Sturm des Jahres 2015) hat jüngst den Inselstaat Taiwan überquert und dort für massive Beeinträchtigungen im öffentlichen Leben gesorgt. Mit heftigem Starkregen und maximalen Windgeschwindigkeiten von 120 bis nahe 200 km/h überquerte der Wirbel die Insel. Der Strom fiel aus, Straßen und ganze Landstriche standen unter Wasser, Gebäude wurden durch umherfliegende Trümmerteile beschädigt, zahlreiche Bäume entwurzelt und leider sind auch einige Todesopfer und hunderte Verletzte zu beklagen. Erdrutsche und Schlammlawinen schnitten mehrere Ortschaften von der Außenwelt ab, da Straßen und Brücken zerstört wurden. Inzwischen hat SOUDELOR das chinesische Festland erreicht und den Status Taifun verloren. An diesem Sonntag wird sich das Tief weiter abschwächen, aber bis einschließlich Montag einigen Regionen im Südosten und Osten Chinas noch kräftigen, teils ergiebigen Dauerregen sowie schwere Sturmböen bringen. Überschwemmungen und Erdrutsche sind somit auch in China nicht ausgeschlossen.
Hurrikan HILDA nimmt Kurs auf Hawaii
Der Pazifik kommt derzeit scheinbar nicht zur Ruhe. So sollten sich auch die Hawaii-Inseln im Laufe der Woche wieder auf markantes Wetter einstellen. Noch liegt der Hurrikan HILDA mit den typischen spiralförmigen Wolkenbändern sehr weit südöstlich von Hawaii, etwa 1200 Kilometer. Der Wirbel verlagert seinen Schwerpunkt mit etwa 19 km/h nordwestwärts und wird demnach am kommenden Mittwoch und Donnerstag das Wetter der Hawaii-Inseln beeinflussen. In welchem Maße ist allerdings noch längst nicht klar. Nach letzten Berechnungen zieht das Tief wohl knapp nordöstlich an den Inseln vorbei. Da das Seegebiet rund um die Inseln etwas kühleres Meeresoberflächenwasser aufweist und mit einer Zunahme der Scherung (Änderung der Windrichtung und Stärke mit der Höhe) gerechnet wird, gilt eine Abschwächung des Tiefs in den kommenden Tagen als recht wahrscheinlich.
Tropensturm MOLAVE
Unweit südlich der japanischen Hauptinsel ist derzeit ein Tropensturm aktiv. Der Wirbel stellt heute und zum Wochenbeginn vor allem für die kleineren Inseln der Region eine Gefahr dar. Das Tief bringt Starkregen und Windgeschwindigkeiten um 90 km/h. Das japanische Festland liegt am Rande des Einflussbereichs des Tiefs und bleibt somit verschont. Nach letzten Berechnungen wird MOLAVE in den nächsten Tagen einen nordöstlichen Kurs einschlagen bzw. beibehalten.
Monsun in Südasien dauert an
In den letzten Wochen gab es immer mal wieder Berichte über fatale Erdrutsche und sintflutartige Regenfälle aus Teilen Südasiens bzw. vom indischen Subkontinent. Leider sieht es auch in der neuen Woche nicht nach einer Entspannung der Niederschlagssituation aus. Von der Kashmir-Region über Nepal, Bhutan und Bangladesch hinweg bis nach Myanmar und Thailand sind immer mal wieder kräftige Regenfälle angedeutet ebenso für einige Regionen Indiens. Die großräumige Wetterlage begünstigt stetigen Feuchtenachschub vom Golf von Bangalen und vom Arabischen Meer her, an den Gebirgen regnen sich die Wolken dann teils tagelang ab. Viele große Flüsse Südasiens führen seit mehr als zwei Wochen Hochwasser.