Wetter weltweit - Unwetter beenden Hitzewelle, drei Tropenstürme in Südostasien

Hitzerekorde und Unwetter in Deutschland, Hitze im Westen der USA, 3 Tropenstürme in Südostasien:

Wie jeden Sonntag blicken wir auf interessantes und extremes Wetter, das sich in der kommenden Woche in unserer Welt ereignet. Die markante Hitzewelle wird in Deutschland durch teils heftige Unwetter zwar beendet, in weiten Teilen Europas bleibt es sehr heiß. Auch im Westen der USA herrscht weiterhin extreme Hitze. In Südostasien treiben gleich drei Tropenstürme ihr Unwesen.

  1. Teils massive Unwetter beenden markante Hitzewelle in Mitteleuropa

    Die markante Hitzewelle in Mitteleuropa erreichte an diesem Wochenende ihren Höhepunkt und vielerorts purzelten Hitzerekorde, auch hierzulande wurden am Samstag an einigen Wetterstationen sogar Allzeitrekorde gebrochen. So stieg das Quecksilber an der Station Berlin-Dahlem am Nachmittag auf 37,9 Grad - neuer Hitzerekord seit Beginn der Messreihe im Jahr 1908! Der alte Rekord stammte aus dem Jahr 1959 mit damals 37,8 Grad. Doch dies war am gestrigen Samstag bei weitem nicht der heißeste Ort in Deutschland, diesen bildete Eisleben in Sachsen-Anhalt mit einer Höchsttemperatur von 39,4 Grad, gemessen an einer Wetterstation der MeteoGroup. Die DWD-Station in Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz registrierte am Nachmittag 39,2 Grad, nur 1 Grad unter dem bisherigen offiziellen Allzeitrekord in Deutschland. Ein neuer Allzeitrekord auf Bundeslandebene wurde in Thüringen aufgestellt, so meldete die Station in Artern 38,9 Grad und lag damit 0,4 Grad über dem bisherigen Rekord von Jena vom 03.08.1943. Doch auch der alte Stationsrekord von Jena wurde gestern dort mit einem Maximalwert von 38,7 Grad übertroffen.

    Nachdem der heutige Sonntag in Deutschland mit Ausnahme vom Westen und äußersten Norden ähnlich hohe Temperaturwerte bringt, kündigen sich bereits am Nachmittag in der Westhälfte teils kräftige Hitzegewitter mit hohem Unwetterpotential an. Der Schwerpunkt sollte dabei zunächst in NRW und Niedersachsen liegen, wo Schwergewitter mit teils sintflutartigen Regenmengen, großkörnigem Hagel und heftigen Sturmböen auftreten können, selbst einzelne Orkanböen können nicht ausgeschlossen werden. In der Nacht verlagert sich die Gewitterfront dann weiter in die Osthälfte Deutschlands mit hoher Unwettergefahr in Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern sowie Brandenburg und Berlin.

    Schon am Montag beruhigt sich das Wetter und mit Winddrehung auf West wird vorübergehend deutlich kühlere und angenehmere Luft nach Mitteleuropa gelenkt, bevor der Dienstag auch hierzulande nochmal recht verbreitet Temperaturen über 30, am Oberrhein sogar um 37 Grad bringt. Eine weitere Front mit Gewittern sorgt ab Wochenmitte dann erstmal für einen stärkeren Temperaturrückgang. Im Süden Europas bleibt es dagegen heiß, wie aus dem EF-Index in den Abbildungen ersichtlich wird.  


  2. Tropensturm LINFA tobt über dem Norden der Philippinen

    Der Tropensturm LINFA traf gestern am späten Abend (etwa 23 Uhr philippinischer Zeit) auf die Ostküste der nördlichen Insel Luzon und sorgte für teils schwere Sturmböen und sintflutartige Regenfälle. Unsere Wetterstationen auf den Phillippinen registrierten Mengen bis zu 100 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 12 Stunden. Örtlich drohen Überflutungen. Doch bereits am Sonntagabend wird LINFA mit seinem Schwerpunkt weiter nach Norden über offenes Meer ziehen und Kurs auf Taiwan halten, wo er nach jetzigen Berechnungen voraussichtlich zur Wochenmitte bewohntem Gebiet bedrohlich nahekommt. Allerdings gibt es noch große Unsicherheiten bei der Berechung der Zugbahn, möglicherweise könnte der Tropensturm sich auch noch etwas länger über dem Norden der Philippinen halten und größere Regenmengen abladen.

    Doch damit nicht genug, über dem Pazifik konnten sich noch zwei weitere Tropenstürme formieren, die in der neuen Woche nach Westen ziehen. Besonders der westlichere von beiden, Tropensturm CHAN-HOM steuert auf die Südostküste Chinas zu, wo er über dem warmen Wasser weiter an Kraft gewinnt und auf seinem Weg womöglich Taifunstärke erreicht. Der östliche, Tropensturm NANGKA schlägt eine ähnliche Zugrichtung ein und wird sich in den kommenden Tagen auch noch verstärken. 
     
  3. Nach wie vor außergewöhnlich heiß im Westen der USA

    Bereits letzten Sonntag wurde an dieser Stelle von der Rekordhitze im Westen der USA berichtet. Der EF-Index in den Abbildungen zeigt auch weiterhin über dem Ostpazifik sowie im äußersten Westen der USA deutlich positive Temperaturabweichungen. Grund für die teils extreme Hitze ist ein kleinräumiges, recht stationäres Tiefdruckgebiet vor der Westküste der USA, welches auf seiner Vorderseite subtropische, teilweise tropische Warmluft bis weit in den Nordwesten der USA lenkt. Höchstwerte bis 40, teilweise auch knapp über 40 Grad sind auch in der kommenden Woche erneut möglich. Auch heftige Hitzegewitter mit Starkregen und großem Hagel können nicht ausgeschlossen werden.